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Aus der Region: Chiasamen aus Deutschland

Superfood aus Deutschland: Einer Stuttgarter Uni haben wir es zu verdanken, dass in den Supermarktregalen bald mehr deutsche Chiasamen stehen könnten.

Chiasamen aus Deutschland: Chiasamen in einer Holzschale, daneben ein Holzlöffel und ein paar verstreute Chiasamen. Draufsicht.
Chiasamen aus Deutschland könnte es bald vermehrt im Supermarkt geben. © Getty Images/ Elizabeth Fernandez

Chiasamen gelten aufgrund ihrer Nährstoffe als sogenanntes Superfood. Man findet kaum ein hippes Café, dass nicht mindestens ein Frühstücksgericht mit den kleinen Körnern auf der Karte führt. Und auch auf Instagram begegnen uns die Powersamen immer wieder. Allein: Bisher mussten sie überwiegend aus Südamerika importiert werden – besonders umweltfreundlich ist das natürlich nicht. 2021 wurde aber eine Sorte Chiasamen aus Deutschland zugelassen.

Universität Hohenheim entwickelt Chiasamen aus Deutschland

Im letzten Jahr Jahr hat das Bundessortenamt die Sorte “Juana” der Universität Hohenheim zugelassen. Sie könnte die Klimabilanz von Chiasamen, die aktuell noch in deutschen Supermärkten zu finden sind, zum Positiven beeinflussen. Denn die meisten Samen, die es hierzulande zu kaufen gibt, stammen nicht nur aus Südamerika, sondern werden dort oft auch mit Pestiziden behandelt.

Im März 2021 erhielt die Stuttgarter Universität für ihre selbst entwickelten Chiasamen Sortenschutz. Somit darf “Juana” auch bei uns angebaut werden. Aber benötigen die Samen nicht bestimmte klimatische Bedingungen, die hierzulande so nicht zu finden sind? Normalerweise schon, jedoch sind die Chiasamen aus Deutschland für den Anbau bei niedrigeren Temperaturen optimiert und die Kultivierung in Deutschland damit möglich.

Regionaler Anbau wirkt sich nicht nur aufs Klima aus

Die immer stärker werdende Nachfrage nach Lebensmitteln, denen gesundheitliche Superkräfte zugeschrieben werden, sorgt dafür, dass die Preise für diese weltweit steigen. Die Folge: Die Menschen in Südamerika, wo Chiasamen zu den Grundnahrungsmitteln gehören, können sich diese selbst zum Teil gar nicht mehr leisten. Werden die Samen hier angebaut, müssten sie nicht mehr in den gleichen Mengen importiert werden.

Saatzuchtunternehmen können die nun in Deutschland zugelassene Sorte an hiesige Landwirt*innen vertreiben.


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