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“Kantine Zukunft”: Die Revolution in Berliner Großküchen

Zieht es dich auch manchmal in die Bürokantine? Falls du vom dortigen Fast-Food-Angebot die Nase voll hast, könnte dich die “Kantine Zukunft” interessieren: Die Berliner Initiative möchte Großküchen mit Gerichten in Sternequalität bereichern. Wie das funktioniert, liest du hier.

Katine Zukunft: eine Bowl mit Edamame, Brokkoli, Hummus, Avocado und Roter Bete.
Große Ideen für Großraumküchen: Die "Kantine Zukunft" möchte gesunde, regionale Kost etablieren. © Getty Images/ Alexander Spatari

Kantinenessen in Sternequalität, und zwar ohne höhere Kosten? Genau das hat sich die Berliner Initiative “Kantine Zukunft” zur Aufgabe gemacht. Der stellvertretende Projektleiter, Spitzenkoch Patrick Wodni, hat diese Vision selbst schon realisiert, denn er hängte seine Schürze in einem Berliner Szenelokal an den Haken, um Krankenhauspersonal und Patienten im Klinikum Havelhöhe zu bekochen. Das Ziel der “Kantine Zukunft”: eine lokale, biologische und gesunde Küche. Das klingt zunächst erstmal so gar nicht nach Betriebskantine.

Die “Kantine Zukunft” möchte Gemeinschafts-Verpflegung in Spitzenqualität

In den meisten Kantinen und Großküchen landen häufig Currywurst, Schnitzel und andere schnelle, oft ungesunde Gerichte auf den Tellern. Das möchte die “Kantine Zukunft” ändern und einen vielfältigen, ausgewogenen Speiseplan etablieren, der auf regionale und saisonale Produkte setzt.

Kann das überhaupt klappen, ohne dass die Kosten in die Höhe schießen? Ja, sagt Patrick Wodni. Und zwar, indem man verarbeitete Produkte aus der Speisekammer verbannt, denn diese seien oft sehr teuer. Außerdem müsse man die Menge an tierischen Produkten reduzieren, weil sie ebenfalls höhere Kosten verursachen. Was stattdessen den Weg in den Kochtopf findet, sind so viele unverarbeitete Produkte aus der Landwirtschaft wie möglich.

Berliner Senat fördert gesunde Kantinenkost

Als Vorbild für dieses neue Kantinenkonzept hat sich die Initiative die Stadt Kopenhagen genommen. Die Idee: Mindestens 60 Prozent der verarbeiteten Lebensmittel sollen nach Bio-Standards produziert werden. Das gefällt auch der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, die das Projekt im Rahmen der Berliner Ernährungsstrategie fördert. Als die Initiative an den Start ging, waren Konzerne wie die Berliner BVG, die Wasserbetriebe sowie die Stadtreinigung dabei. Aber auch eine Kreuzberger Kita machte mit. Unternehmen, die an der “Kantine Zukunft” teilnehmen möchten, profitieren von kostenlosen Beratungen und Schulungen, möglich gemacht durch die Förderung des Senats.

Auch wenn es mitunter zunächst Skepsis gegenüber den neuen Speisen auf dem Menüplan geben könnte – die Mitarbeitenden, die sich an den Tischen von Kantinen und Großküchen niederlassen, dürfen sich über gesunde, innovative Gerichte freuen. Laut der “Kantine Zukunft” bietet das Projekt außerdem Vorteile für das Küchenpersonal: Es habe die Möglichkeit, kreativ zu werden und sein Können unter Beweis zu stellen, erfahre darüber hinaus Wertschätzung für sein kulinarisches Werk. Und auch Klima und Umwelt gehörten dank der Förderung regionaler, biologischer und saisonaler Landwirtschaft langfristig zu den Gewinnern.

Noch mehr feine Food News bei EAT CLUB

Wie über das Projekt der “Kantine Zukunft” informieren wir dich regelmäßig über Neuigkeiten aus dem Reich von Lebensmitteln, Genuss und Co. Hast du dir zum Beispiel schon die Gewinner*innen des diesjährigen “World’s Best Food Photography”-Wettbewerbs angesehen? Wir haben uns außerdem mit der Frage auseinandergesetzt, woher der Trend kommt, nichts zu trinken.

Natürlich findest du bei uns auch eine bunte Auswahl gesunder Leckereien, die du zu Hause selbst zaubern kannst. Ganz im Sinne der “Kantine Zukunft” auch ohne Fleisch. Lass’ dich inspirieren: