Veröffentlicht inKochschule

Die perfekte Pizza: Fehler beim Pizza backen

Pizza macht das Leben einfach schöner, ganz klare Angelegenheit. Wenn du selbst gern backst, dann solltest du gut aufpassen, denn: Es gibt 9 typische Fehler, die fast alle beim Pizza backen begehen.

Gebackene Pizza wird mit Rucola belegt
Wer selbst eine Pizza backen will, der stolpert gern über diese 9 typischen Fehler. © Getty Images/ istetiana

Was fällt dir ein, wenn du an italienische Küche denkst? Natürlich Pizza. Mit einer richtig guten Pizza kann man schließlich nichts falsch machen. Wenn wir also nicht wissen, was heute Abend zu essen geben soll, ist Pizza immer eine gute Idee – ob um die Ecke beim Italiener oder gemütlich via Lieferdienst auf der heimischen Couch.. Bei letzterem wollen wir vom EAT CLUB dich jedoch nicht mit einer Tiefkühlpizza auf dem Teller sehen. Wir sind nämlich große Verfechter*innen von selber machen. Dennoch ist auch Pizza backen eine Kunst! Wusstest du, dass es 9 klassische Fehler beim Pizza backen gibt, die wirklich viele Hobby-Köche begehen? Wir klären dich auf – damit die schlotzige, selbst gebackene Leckerei auch wirklich gelingt.

Fehler beim Pizza backen: Nummer 1 – das falsche Mehl

Mehl Type 405 hat vermutlich jeder im Vorratsschrank – und so wundert es nur wenig, dass eben auch jenes Mehl für die Zubereitung des Pizza-Teigs verwendet wird. Wer aber Wert auf einen original italienischen Teig legt, der trifft damit die falsche Wahl. Mehl ist also nicht gleich Mehl, und das gilt nicht nur für Pizza: Hier erfährst du, welche Mehl-Type für welches Rezept verwendet wird.

Italiener greifen zu ganz anderen Mehlsorten – etwa zu Mehl 0, dass in Bella Italia auch Tipo 00 genannt wird. Diese Sorte verhindert eine zu elastische Struktur und macht den Teig herrlich soft.

Dieses Mehl kommt für den Teig allerdings meist nicht solo daher, sondern wird für gewöhnlich mit Manitoba-Mehl vermengt. Was das nun wieder ist, fragst du dich? Manitoba-Mehl ist ein Mehl mit besonders hohem Glutengehalt, dass sich generell für alle Gebäcke eignet, die lange Zeit gehen müssen. Das Mehl sorgt für eine elastische, geschmeidige Textur. Der Teig wird locker und feinporig. So muss es sein! Genau wie in diesem Rezept hier!

Beide Mehl-Sorten kannst du online, bei manch einer Bäckerei oder auch in gut sortierten Fachgeschäften finden. Solltest du öfter selbst eine Pizza backen wollen, solltest du über die Anschaffung nachdenken. Das perfekte Fundament für deine Pizza!

Fehler Nummer 2 – die falsche Menge an Wasser

Neben Mehl ist natürlich auch Wasser essenziell für einen gelungenen Pizza-Teig. Besonders wichtig ist es dabei, das richtige Verhältnis zu finden. In vielen Rezepten wird geraten, 2/3 Mehl und 1/3 Wasser zu verwenden. Blöd daran: In diesem Verhältnis wird der Teig nicht nur ziemlich trocken, sondern auch zu hart.

Besser: 55 Prozent Mehl und 45 Prozent Wasser. Die Konsistenz des Teiges ist so zwar eher etwas für Fortgeschrittene, doch das knusprig-leckere Ergebnis der gebackenen Pizza ist jede Mühe wert.

Fehler Nummer 3 – zu viel Hefe im Teig

Kommen wir zur nächsten, wichtigen Zutat für einen Pizza-Teig: Hefe. Obwohl original italienische Mutterhefe die erste Wahl darstellt, eignet sich auch die reguläre Hefe aus deutschen Supermärkten.

Doch egal welche Sorte man am Ende nimmt: Hefe hat einen auffälligen Eigengeschmack – und das sollte nicht ignoriert werden.

Glücklicherweise gibt es hier eine einfache Faustregel: Auf 500 g Mehl genügt 1 g Trockenhefe, beziehungsweise 3 g frische Hefe. Kaum der Rede wert, dennoch wichtig für das Ergebnis.

Doch was tun, wenn der Hefeteig mal nicht aufgehen will? Zum Glück haben wir auch hierfür eine Hilfestellung parat.

Fehler Nummer 4 – zu wenig Ruhezeit für den Teig

Hefeteig muss ruhen – keine große Neuigkeit. Und gerade beim Backen einer Pizza ist die richtige Ruhezeit ausschlaggebend für ein perfektes Ergebnis. Wir verraten dir, was genau du alles beachten musst.

Finde einen Ort in deiner Wohnung, an dem angenehme 22 Grad herrschen. Eben dort sollte der Teig zwölf Stunden lang abgedeckt ruhen. Zugegeben – nicht gerade kurz, aber laut heimgourmet.com stammt dieser Tipp von einem bekannten, neapolitanischen Pizza-Bäcker. Idealerweise soll der Teig auf einem Holz-Schneidebrett ruhen, da sich der Teig darauf die Flüssigkeit zurückholen kann, die beim Ruhen austritt. Spannend!

Hände halten Teig auf bemehlter Arbeitsfläche umgeben von typischen Pizza-Zutaten.
Ist das noch Kochen oder doch schon eher ein Training für die Oberarme? Pizza-Teig muss richtig lange geknetet werden. © Getty Images/ istetiana

Fehler Nummer 5 – zu kurz geknetet

Jetzt geht es an die Muckis! Nach der Ruhezeit muss der Teig erst einmal ordentlich durchgeknetet werden – und das (nicht erschrecken) 20 Minuten lang. Nur so wird die Konsistenz wirklich optimal. Dabei immer wieder von außen in die Mitte kneten.

Und sieh’ es mal so: Bei solch einem Training hat man sich den Pizza-Genuss dann auch so richtig verdient…

Fehler Nummer 6 – zu kalt gebacken

Hierbei handelt es sich um den Fehler beim Pizza backen, den wohl 99 Prozent aller Hobby-Bäcker begehen. Zumindest, wenn diese eine ganz normal eingerichtete Küche haben. In einer Standard-Küche findet sich eben meist auch nur ein Standard-Ofen – und der bringt es nicht auf Temperaturen, die man für die absolute Wow-Pizza so braucht.

Tatsächlich ist eine Backtemperatur von 400 (!!!) Grad ideal für Pizza – und das bekommt man zu Hause nur schwerlich hin, weshalb die selbst gemachte Pizza meist mit normalen Temperaturen gebacken wird.

Wenn du wirklich großen Wert auf das Nonplusultra-Ergebnis legst und sowieso öfter mal eine Pizza selbst backst, dann solltest du mal über den Erwerb eines Stein- oder Holzofens für den Garten oder die Terrasse nachdenken. Andernfalls kann man sich natürlich auch mit diesem einen kleinen Manko arrangieren. Perfektion ist ja sowieso irgendwie Ansichtssache.

Fehler Nummer 7 – Tomatenmark in der Soße

Puuuh. Die Zubereitung des Teigs ist für sich genommen schon ein wahrer Spießrutenlauf. Aber selbst wenn das nun alles glatt gegangen ist, lauert auch im weiteren Verlauf des Pizzabackens die eine oder andere Stolperfalle.

Wie zum Beispiel bereitest du die Soße für die Pizza zu? Nutzt du etwa Tomatenmark? Keine gute Idee! Tatsächlich kann die Pizza damit am Ende ganz schön trocken und keksig werden.

Wir haben da einen besseren Vorschlag für dich: Greif zu gehackten Tomaten in der Dose (oft auch Pizzatomaten genannt, aus gutem Grund). Dazu noch ein paar gehackte Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer sowie ein paar italienische Kräuter, ganz nach deinem individuellen Geschmack. Du kannst natürlich auch frische Tomaten verwenden. Diese sollten gründlich geputzt und vom Grün befreit werden. Fruchtfleisch hacken und in ein Sieb geben, dann salzen. So verlieren die Tomaten überschüssiges Wasser, was im Sieb auch gleich abfließen kann – und somit den Teig nicht matschig durchweicht.

Fehler Nummer 8 – zu viel Belag

Das Belegen einer Pizza ist zweifelsohne das Highlight bei der Zubereitung schlechthin. Manch einer neigt da bei lauter Enthusiasmus schnell dazu, es mit dem Belag etwas zu übertreiben.

Das ist gleich aus zwei Gründen keine gute Idee: Zum einen bewirkt zu viel Wurst, Gemüse und Käse, dass die Pizza nicht richtig durchbacken kann und labbrig statt kross wird. Außerdem können die Aromen der Zutaten nicht gut miteinander harmonieren und überlagern sich schnell mal gegenseitig. Besser: Beschränke dich auf drei Zutaten pro Pizza.

Fehler Nummer 9 – die Pizza wird zu früh belegt

Der Teig ist endlich fertig und ausgerollt, da klatschen viele auch direkt Soße, Belag und Käse auf den Boden, um das Ganze schnell in den Ofen zu verfrachten. Schließlich war der Weg schon bis hier hin lang und beschwerlich. Davon ist allerdings abzuraten – zumindest wenn man in einem regulären Ofen mit normalen Temperaturen backt. So ist der Käse nämlich fix verbrannt, während der Teig noch gar nicht richtig durch ist. Nicht gerade ideal…

Pizza-Teig mit Tomatensoße, Mozzarella und Basilikum
Alle Zutaten gleich auf die Pizza? Besser nicht – aus guten Gründen. © Getty Images/ istetiana

Wir empfehlen dir deshalb folgende Vorgehensweise: Streich erst die Soße auf den Teig und backe diesen vor. Nach der Hälfte der Backzeit kann dann auch der restliche Belag wie Gemüse und Wurst auf die Pizza wandern. Der Käse (am besten Mozzarella) wiederum sollte am besten erst auf die Pizza, wenn diese fast fertig ist.

Auf diese Weise ist der Teig knusprig, die Sauce fruchtig, die anderen Zutaten und der Käse ist, wie er eben sein soll: zart schmelzend und ultra-cremig!


Unglaublich, aber wahr: Es gibt einige Fehler beim Pizza backen, an die viele vermutlich noch gar nicht gedacht haben. Unsere Tricks sollten dir dabei helfen, beim nächsten Versuch in der heimischen Küche das optimale Ergebnis zu erzielen. Wir drücken fest die Daumen!

Ein paar Pizza-Rezepte gefällig, um dein neu gewonnenes Theoriewissen anzuwenden? Dann schau’ mal hier rein:

Die kleinen Tücken beim Kochen und Backen hat man oft nicht auf dem Schirm. Wusstest du zum Beispiel, dass man auch beim Nudeln kochen eine Menge falsch machen kann? Wir verraten dir mehr in unserer Kochschule, damit du bestens für dein nächstes Koch- und Backprojekt gewappnet bist.


Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!