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Warum es in Deutschland kaum echten Wasabi gibt

Hier kannst du nachlesen, warum es sich bei vermeintlichem Wasabi nahezu immer um eine Fälschung handelt und woran du echten Wasabi erkennen kannst.

Eine Wasabi-Reibe in einem Holzkorb mit Wasabi-Stämmen.
Erfahre hier, warum es fast nie echten Wasabi in Deutschland gibt und was stattdessen zum Einsatz kommt. © Shutterstock / sasazawa

Alle kennen ihn und die meisten lieben seine Schärfe: Wasabi. Ob nun als Snack wie bei Wasabi-Erdnüssen oder in der prominentesten Form als obligatorische Begleitung zum Sushi. Was allerdings nur die wenigsten wissen, ist, dass es sich hierbei in der Regel gar nicht um echten Wasabi handelt. Wir sagen dir, warum und wie du echten Wasabi erkennen kannst.


Was meist als vermeintlicher Wasabi angepriesen wird, ist in der Regel schlichtweg eingefärbter Meerrettich. Oder in der noch günstigeren Version: Ein Meerrettich-Senf-Gemisch, welches mit Chlorophyll, Spirulina oder eben künstlichen Farbstoffen und Stärkeverbindungen als Füllstoff angereichert wird. Diese Gemische dienen dann als Wasabi-Surrogat und werden meist in Pulverform mit Wasser angerührt und zum Sushi gereicht. Aber auch Wasabi-Paste aus dem Asia-Markt oder Wasabi-Erdnüsse enthalten meist kein bisschen der echten Wasabi-Wurzel.

Wasabi ist fast immer eine Fälschung – schade!

In erster Linie hängt das mit der schlechten Verfügbarkeit von Wasabi zusammen. Dieser stellt nämlich hohe Ansprüche an den Boden. Er muss feucht und darf nicht zu nährstoffreich sein. Auch klimatisch sind die Bedingungen hierzulande suboptimal. Viele denken, dass beim echten Wasabi das Rhizom (also das Wurzelartige) verwendet wird. Dabei ist es tatsächlich der Stamm, der in Japan traditionellerweise auf einer mit Haifischhaut bespannten Holzreibe (Wasabi Oroshi) zermahlen wird.

Und während Wasabi in Japan erschwinglich ist, kostet er hierzulande nicht selten über 100 Euro pro Kilogramm. Und dieser hohe Preis ist wohl auch das Hauptargument für die meisten gastronomischen Betriebe, auf echten Wasabi zu verzichten. Auch der Versand von Wasabi ist nicht ganz so einfach. Denn er muss am besten kühl und feucht sein. Zudem ist auch eine gute Quelle, die den Wasabi versendet, weniger leicht zu finden, als man annehmen könnte. Denn auch die Japaner wissen: Nur frisch ist er gut und es ist eben schwer, beim Versand die Qualität hoch zu halten.

Woran erkennt man nun echten Wasabi?

Grundsätzlich sollte man bei niedrigen Preisen für Sushi und Co. nicht davon ausgehen, dass hier echter Wasabi serviert wird. Denn wenn Restaurants beispielsweise frischen Wasabi auf der Karte haben, bietet es sich auch an, dass ein Kellner oder eine Kellnerin den Wasabi am Tisch frisch aufreibt, damit er auch sein volles Aroma entfalten kann.

Echter Wasabi wird nämlich immer gerieben und enthält dementsprechend auch kleine Stückchen. Ein weiteres Indiz ist die Farbe: echter Wasabi ist zart-blassgrün und nie und nimmer knallgrün wie beispielsweise Snacks mit vermeintlichem Wasabi. Der letzte Punkt ist schwierig zu beschreiben, wenn man noch nie echten Wasabi gegessen hat. Aber Wasabi hat neben seiner Schärfe auch einen leicht süßlichen Geschmack, der in Richtung Stärke geht.


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