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11 Fehler, die deinen Kuchen verderben können

Selbst gebackener Kuchen ist etwas Feines – aber so richtig ärgerlich ist es, wenn er dann trotz großer Mühen misslingt. Zumeist sind es diese typischen Fehler beim Kuchenbacken, die alles verderben.

Fehler beim Kuchenbacken: Arbeitsfläche dekoriert mit verschiedenen Backzutaten.
Kuchenbacken ist eine echte Wissenschaft für sich – viele Fehler verderben das Ergebnis. © Shutterstock/GreenArt

Kuchen geht einfach immer – und seien wir mal ehrlich: Man isst ihn viel zu selten. Was wohl daran liegen dürfte, dass viele nicht die Zeit und Muße haben, sich lange in die Küche zu stellen und eine aufwendige Kreation zu backen. Obendrein reicht nur eine Kleinigkeit, die schiefgeht – und schon geht das ganze Prozedere nach hinten los. Es gibt tatsächlich gut 11 Fehler, die beim Kuchenbacken alles verderben können. Wir verraten dir, welche Fehler das sind und wie du sie vermeiden kannst.

Fehler beim Kuchenbacken – 1: Zu viel Freestyle

Kochen und Backen – das ist für manch einen die pure Kreativität. Beim Backen eines Kuchens sollte man es allerdings in Sachen Kreativität nicht zu sehr übertreiben – vor allem, was den Teig betrifft.

Tatsächlich können schon kleinste, unbedachte Veränderungen an einem Rezept das Ergebnis beeinträchtigen. Statt eines saftigen, lockeren Gebäcks hat man schnell eine merkwürdige Pampe (oder eine trockene Masse) in der Backform. Klar, man kann durchaus gehackte Walnüsse durch Mandeln ersetzen und umgekehrt – anders ist es da bei den verwendeten Mehl-Sorten, Süßungsmitteln und Co.

Wenn der Kuchen wirklich gelingen muss, dann ist es besser, sich wirklich genau an das Rezept zu halten. Am besten, du liest dir schon vor dem Backen die Anleitung und die benötigten Zutaten ganz genau durch. Das hat gleich drei Vorteile:

  1. Du siehst schon jetzt, ob du wirklich alle benötigten Zutaten im Haus hast.
  2. Du hast versteckte Ruhezeiten für Teig und Co auf dem Schirm – was wiederum perfekt für das Zeitmanagement ist.
  3. Du kannst gleich alles gemäß Rezept abwiegen, weshalb das Backen leichter von der Hand geht.

Ach ja – und wo wir schon dabei sind. Nicht nur die richtigen Zutaten entscheiden über das Gelingen, sondern auch deren Temperatur…

2. Die Backzutaten sind zu warm oder zu kalt

Wer hätte es gedacht? Tatsächlich verbinden sich die Zutaten für einen Teig besser, wenn sie alle in etwa die gleiche Temperatur haben. Sind zum Beispiel Butter oder auch die Eier zu kalt, wenn sie mit den anderen Zutaten kombiniert werden, dann kann der Teig schlimmstenfalls gerinnen oder krisselig werden. Wirklich unschön!

Sorge also dafür, dass du bestimmte Zutaten entsprechend früh aus dem Kühlschrank nimmst und sie vor dem Backen auf Zimmertemperatur bringst. Gerade Leckereien wie Rührkuchen profitieren davon und werden sagenhaft geschmeidig.

Aber Vorsicht: Es gibt auch Kuchen, bei denen es essenziell ist, dass die Butter kalt ist. Deshalb ist auch an dieser Stelle nochmal angeraten, das Rezept im Vorfeld ganz genau zu lesen, denn: Für gewöhnlich sind auch hier Informationen über die Optimal-Temperatur gegeben.

3. Falscher Umgang mit Backtriebmittel

Backpulver und Natron sind wahre Wunderwerke, wenn es um das Gelingen eines Kuchens geht. Sie sorgen dafür, dass der Kuchen am Ende aufgeht und schön luftig und locker wird. Man kann allerdings auch hier auf einige Stolperfallen treffen. Gut aufgepasst:

  1. Du nimmst zu viel Backpulver: In diesem Fall wird der Teig zwar beim Backen in himmlische Höhen aufgehen – aber am Ende wird er leider genauso schnell wieder zusammenfallen.
  2. Das Backpulver ist abgelaufen: Ja, das kann auch mal passieren. Und tatsächlich hat das Folgen, denn abgelaufenes Backpulver verrichtet schlicht gesagt seine Arbeit nicht mehr. Selbiges gilt übrigens auch für die Arbeit mit Hefe.

Fun Fact: Beim Backen ersetzen viele Backpulver durch Natron – und tatsächlich erfüllen beide so ziemlich den selben Zweck. Das bedeutet allerdings längst nicht, dass man beides 1 zu 1 gegeneinander austauschen könnte. Während Backpulver allein arbeiten kann, braucht Natron säuerliche Zutaten, bevor es wirklich wirken kann. Wenn du also freudig austauschen willst, wirf einen genauen Blick in das Rezept. Wenn etwa Buttermilch oder Zitrone enthalten bist, darfst du gern tauschen – andernfalls nimm lieber den Weg zum Supermarkt in Kauf und besorge Backpulver.

Mehl wird auf eine Arbeitsfläche gesiebt.
Wer den perfekten Kuchen backen will, sollte unbedingt auch das Mehl sieben. © Getty Images/Elena.Degano

4. Die Sache mit dem Mehl

Was wäre ein Kuchen ohne Mehl? Und so gewichtig seine Rolle beim Backen eines Kuchens ist, so wichtig ist auch der richtige Umgang mit ihm. Zunächst gilt: Mehl sollte vor der weiteren Bearbeitung beim Backen immer, aber auch wirklich IMMER, gesiebt werden. Nur so kannst du unschöne Klumpen im Gebäck vermeiden.

Und noch eine Sache: Du hast keine Waage in der Küche und misst die Menge immer mit einem Messbecher ab? Dann solltest du unbedingt beachten, dass sich beim Schütten aus der Vorratsdose in den Messbecher eine Menge Luft unter das Mehl mischt – was dann im Messbecher voluminöser ausschaut, als es tatsächlich ist. Fatal für das Ergebnis des Backens! Besser ist es, das Mehl Löffel für Löffel in den Messbecher zu geben und diesen immer wieder gut auf die Arbeitsfläche zu klopfen. So kann das Mehl zusammensacken und die Luft entweicht.

5. Der Teig wird übermixt

Ja, zu viel des Rührens ist auch ein typischer Fehler beim Kuchenbacken. Gerade, wer sich nicht regelmäßig an neuen Backkreationen versucht, der ist oft etwas überambitioniert und schwingt den Mixer, was das Zeug hält.

Problem: Ist der Mixer auf höchster Stufe eingestellt, heizen sich die Zutaten auf – und das hat nicht selten zur Folge, dass der Teig zäh und gummiartig wird. Das will schließlich keiner – also: Besser mal einen Gang herunterschalten und geduldiger rühren und mixen. Nimmt zwar mehr Zeit in Anspruch, aber das Ergebnis wird dafür auch besser.

6. Die Backform wurde nicht richtig vorbereitet

Wer hätte es gedacht: Die (richtig vorbereitete) Backform hat mehr mit dem Gelingen eines Kuchens zu tun, als man glauben würde. Beachte beim nächsten Ausflug in die heimische Kuchenbäckerei folgende Punkte:

  1. Die korrekte Größe der Backform: Im Rezept steht für gewöhnlich ganz genau, welche Backform man für den jeweiligen Kuchen benötigt. Es kommt aber natürlich auch vor, dass man eben jene Form oder Größe nicht im Hause hat. Da neigt man schnell mal dazu, sie durch eine Alternative zu ersetzen. Das kann aber ganz schön schief gehen! Nimmt man eine zu kleine Form, vergisst man schnell mal, dass der Kuchen beim Backen aufgeht – und der Teig entsprechend über die Form herausquellen könnte. Das wiederum kann zu einer ganz schönen Sauerei im Ofen führen, die ja nun keiner wirklich braucht. Davon abgesehen hat der Teig in einer solchen Form eine andere Höhe – was die eigentlich im Rezept aufgeführte Backzeit deutlich erhöht. Wer auf der anderen Seite eine zu große Backform verwendet, hat oft nicht auf dem Schirm, dass sich die Backzeit dadurch verringert, weshalb das Ergebnis oft staubtrocken statt saftig wird.
  2. Die richtige Vorbereitung: Auch wenn die Backform beschichtet ist, solltest du sie zuvor mit etwas Butter einfetten und auch mit Mehl einstäuben, bevor du den Teig hineingibst. So lässt sich der Kuchen später perfekt aus der Form lösen – und du musst dich nicht über zerbrochene Stücke ärgern.

7. Der Ofen ist zu heiß – oder zu kalt

Es ist vollbracht und der Kuchen endlich im Ofen. Da kann ja gar nichts mehr schief gehen – oder etwa doch? Tatsächlich ist das mit den lieben Öfen so eine Sache. Klar, man kann sie auf bestimmte Temperaturen einstellen, aber irgendwie scheinen die Öfen ein individuelles Eigenleben zu haben. Manch ein Gerät wird nicht so heiß, wie eingestellt – manch ein anderes wird schlicht zu heiß. Da solltest du auf jeden Fall deine persönlichen Erfahrungen mit deinem Ofen miteinfließen lassen – oder aber, du schaffst dir ein Ofenthermometer an, nur zur Sicherheit.

Außerdem solltest du darauf achten, dass der Ofen auch richtig vorgeheizt wurde. Wichtig ist übrigens auch, ob im Rezept Umluft oder Ober-/Unterhitze angeraten wird. Zwischen beiden Einstellungen herrscht nämlich ein elementarer Unterschied, der einen Kuchen im schlimmsten Fall sogar verbrennen kann. Also beachte die Faustregel: Zwischen Umluft und Ober-/Unterhitze liegen 20 Grad. Heißt: Wenn das Rezept 200 Grad Ober-/Unterhitze empfiehlt, dir aber nur ein Umluft-Ofen zur Verfügung steht, dann reduziere die im Rezept angegebene Temperatur auf 180 Grad.

Frau öffnet neugierig die Ofentür und schaut hinein
Wirfst du gerne einen Blick in den Ofen um zu sehen, was der Kuchen so macht? Das solltest du lieber lassen! © Getty Images/ VioletaStoimenova

8. Nicht zu neugierig sein!

Ja, man hat es eben nicht leicht. Ist der Kuchen erst im Ofen, strömt schnell der Duft von frischem Gebäck durch die ganze Wohnung. Da ist man dann doch schnell mal geneigt, einen Blick ins Innere des Ofens zu werfen. Nur, um auf Nummer sicher zu gehen, versteht sich. Diese Neugier ist allerdings ein Fehler, der beim Kuchenbacken immer wieder begangen wird.

Durch das Öffnen der Ofentür kommt nämlich kalte Luft in den Ofen – und das findet der Kuchen gar nicht toll. Gerade Käsekuchen kollabieren angesichts der Zugluft und fallen in sich zusammen. Also: Geduld bewahren und lieber nur durch die Scheibe schauen…

9. Die Stäbchenprobe wird vergessen

So schön und gut es ist, sich exakt an das Rezept zu halten – man sollte dennoch eine Stäbchenprobe vornehmen, um zu checken, ob der Kuchen auch wirklich durch ist. Es reichen schon kleine Größenunterschiede bei der Backform oder besondere Eigenarten des Backofens – und schon holt man einen Kuchen mit flüssigem Kern aus dem Ofen, obwohl das so gar nicht geplant war.

Die Stäbchenprobe ist der optimale Weg, die Kontrolle zu behalten. Am besten bis kurz vor Ende der angewiesenen Backzeit warten und dann mit einem Holzstäbchen in die dickste Stelle des Kuchens pieksen. Bleibt kein Teig mehr am Stäbchen haften, ist der Kuchen durchgebacken. Kommt das Stäbchen hingegen mit Teigresten heraus, sollte die Backzeit verlängert werden. In dem Fall Stäbchenprobe kontinuierlich durchführen, bis der Kuchen gar ist.

10. Der Kuchen wird sofort aus dem Ofen genommen

Wo wir schon beim Thema Backzeit wären – es ist keine gute Idee, den Kuchen sofort aus dem Ofen zu nehmen. Wie zuvor schon erwähnt, ist so ein Gebäckstück ganz schön zickig, wenn es um plötzliche Temperaturschwankungen geht. Schnell fällt die Kreation in sich zusammen!

Besser ist es da, den Ofen fünf Minuten vor Ende der Backzeit auszuschalten und den Kuchen in der Röhre zu lassen. So ist der Temperaturschock für das Gebäck verschmerzbar.

11. Der Kuchen wird sofort gestürzt

Noch so ein gern wiederholter Fehler beim Kuchenbacken: Das Gebäck wird aus dem Ofen genommen und sofort gestürzt. Wer kann schließlich schon so lange warten, sich endlich ein Stück zu genehmigen?

Nun, wir empfehlen dir dann doch lieber etwas Geduld, da der Kuchen auf diesem Wege schnell seine Form verlieren könnte. Bleibt der Kuchen hingegen noch 15 Minuten in der Form, kann er etwas abkühlen – und sich dabei festigen. Länger sollte man aber nicht warten, da der Kuchen sonst durch entstehendes Kondenswasser matschig werden könnte.

Wenn du aber Angst hast, dass sich der Kuchen dann nicht aus der Form lösen lässt, haben wir folgenden Tipp für dich: Umwickle die Form einfach mit einem feuchten, kalten Küchentuch. Das sorgt dann dafür, dass sich der Kuchen lösen kann.


Das war eine ganz schön lange Liste an Fehlern, die man beim Kuchenbacken so machen kann. Auch wenn das alles ein wenig nach Raketen-Wissenschaft klingt: Lass dich nicht verunsichern und backe einfach drauf los – beherzigst du unsere Tipps, dann kann kaum etwas schief gehen. Und damit es auch nicht an Ideen fehlt, haben wir hier ein paar Vorschläge für dich gesammelt:

Und wenn du vor allem nach veganen Rezepten für Kuchen bist, haben wir hier weitere Anregungen für dich. “Vegan Cakeporn” deluxe!

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