Veröffentlicht inGut zu wissen

Der Hefeteig geht nicht auf: Was tun?

Hefeteig ist die Grundlage für viele verschiedene Gebäcke: Herzhafte Pizza, saftiges Brot, süße Zimtschnecken, Hefezöpfe, … die Liste kann weiter und weiter geführt werden. Das Gelingen oder Misslingen dieser Rezepte hängt von dem Gelingen des Hefeteigs ab. Die wichtigste Voraussetzung, um dieses zu garantieren, ist das Aufgehen des Teiges: Etwas, was einfacher gesagt als getan ist. Manchmal will die Hefe einfach nicht so, wie du willst. Worauf du beim Vorbereiten des Teiges achten solltest und Wege, wie du den nicht-aufgegangenen-Teig vielleicht doch noch retten kannst, erklären wir dir hier.

Hefeteig abgedeckt mit braunem Tuch vor dunkler Kulisse.
Aus Hefeteig kann man leckere Kuchen und Brote backen. Was aber, wenn die Hefe nicht aufgehen will. © Getty Images/ eleonora galli

Fakt ist: Selbstgebackenes lässt sich besser genießen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass alles so geworden ist, wie du es dir vorgestellt hast. Allerdings ist das nicht immer der Fall, obwohl man sich brav an die Rezeptanweisungen hält. Dann kommt es vor, dass das Ergebnis nicht so aussieht und schmeckt, wie es soll. Kochen und Backen sind delikate Angelegenheiten: Wie dein Endresultat letztendlich wird, hängt von dem perfekten Zusammenspiel der Zutaten und der Zubereitung ab. Kleinste Details wie einige Gramm zu viel oder zu wenig oder ein zu warmer oder kalter Ofen können eine große Auswirkung auf das Koch- oder Backvorhaben ausüben.

Hefe aufgehen lassen – eine delikate Angelegenheit

Eine Zutat, die mit Achtsamkeit behandelt werden muss, ist Hefe. Sie braucht besondere Umstände, um aufzugehen und das Gebäck einen Erfolg werden zu lassen. Wenn diese nicht erfüllt sind, kann es schnell schlecht aussehen. Wir haben für dich zusammengefasst, in welchen Situationen Hefe nicht mehr zu retten ist und in welchen es noch eine Chance gibt:

Leider kannst du nichts mehr retten, wenn…

  • …die Hefe im direkten Kontakt mit Fett, zum Beispiel Öl, gekommen ist
  • …die zugegebene Flüssigkeit, ob Milch oder Wasser, zu heiß war
  • …die Hefe zu alt ist, um die Reaktion durchzuführen
  • …der Hefe Wasser entzogen wurde, was durch den Kontakt mit zu viel Zucker oder Salz passieren kann.

Hoffnung gibt es aber, …

… wenn alles oben Genannte nicht zutrifft. Um auf Nummer sicher zu gehen, bevor du mit der Teigzubereitung anfängst und erst zu spät merkst, dass etwas schiefgelaufen ist, solltest du immer erst einmal alle Zutaten überprüfen: Ist die Hefe überhaupt noch haltbar? Wenn dies nicht der Fall ist, ist die Hefe sehr wahrscheinlich „verstorben“, hat also nicht mehr die Fähigkeit, den Teig aufgehen zu lassen.

… wenn du auf die Details achtest: Wie heiß ist das Wasser oder die Milch, die du benutzt? Die Flüssigkeit darf nicht über 40 Grad Celsius heiß sein, was du mit einem Thermometer herausfinden kannst. Zimmerwarme Milch sollte ebenfalls eine geeignete Temperatur haben. Auch beim Ruhenlassen des fertigen Teiges ist die Temperatur wichtig. Erst einmal solltest du die Schüssel mit einem Tuch abdecken, damit ein feucht-warmes Klima erhalten bleibt. Die abgedeckte Schüssel sollte dann an einem warmen, aber auch nicht zu warmen Ort ruhen, vielleicht ist dein Badezimmer etwas wärmer als deine anderen Räume, oder es gibt ein schönes von der Sonne erwärmtes Plätzchen in deiner Wohnung.

Tipps, um das Aufgehen des Hefeteigs zu sichern

Bereite den Hefeteig am besten so vor:

  1. Die Hefe mit zimmerwarmer Milch, einer Prise Zucker, die den Gärungsprozess in Gang setzt, und zwei Esslöffeln Mehl verrühren und an einem warmen Ort für 15 Minuten ruhen lassen. Dieser Ort kann in der Nähe einer Heizung sein, wo die Zimmertemperatur etwas wärmer ist, aber nicht direkt auf der Heizung, wo es schon wieder zu heiß wäre. Auch hier ist die Maximaltemperatur von 40 Grad Celsius zu beachten.
  2. Wenn die 15 Minuten rum sind, kannst du die Hefe-Mischung unter den restlichen Teig heben und gut unterkneten, sodass ein homogener Teig entsteht, der nicht an der Schüssel kleben sollte. Abschließend musst du den Teig noch einmal gehen lassen. Sei dabei geduldig, der Teig kann schon mal zwei Stunden brauchen, um vollständig aufzugehen.

Notfalltipp, wenn der Teig trotz allem nicht aufgeht:

Du hast die Haltbarkeit deiner Hefe kontrolliert, auf die richtige Flüssigkeit- und Raumtemperatur geachtet und alle Schritte behutsam durchgeführt und nach zwei Stunden zeigt sich immer noch kein Anzeichen des Aufgehens? Dann kannst du es noch mit diesem Trick probieren, deinen Teig zu retten.

  1. Nimm eine große, saubere Plastiktüte und platziere die Schüssel samt des nicht-aufgegangenen-Teiges in ihr, es sollte jetzt immer noch viel Platz in der Tüte sein.
  2. Koche in einem Topf Wasser auf und nehme ihn wieder vom Herd. Wenn der Boden des Topfes abgekühlt, das Wasser aber immer noch heiß ist, stelle den Topf ebenfalls in die Plastiktüte, aber so, dass noch etwas Abstand zur Schüssel besteht.
  3. Puste nun zusätzliche Luft in die Tüte und knote schnell ihre Öffnung zu, damit die Luft nicht direkt wieder entweicht.
  4. Das heiße Wasser aus dem Topf sollte die Luft in der geschlossenen Tüte erwärmen und gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit erhöhen. So werden für die Hefe ideale Umstände für ihr Aufgehen geschaffen.
  5. Lass dem Teig erneut Zeit aufzugehen.

Hefeteig kann schwierig im Umgang sein, aber wir hoffen, dass mit diesen Tipps und Tricks dieser Umgang dir etwas erleichtert wird und du mehr Erfolg bei deinen zukünftigen Back-Projekten haben wirst!

Und zum Abschluss haben wir noch ein paar leckere Rezepte für euch, bei denen Hefeteig essenziell ist.

Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!