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Salsiccia – Besonderheiten und Rezepte

Im EAT CLUB geht’s um die Wurst! Wir lieben die prallen Herrlichkeiten und stellen Spezialitäten vor. Heute widmen wir uns der Salsiccia.

Draufsicht: Dunkler Untergrund, eine Schüssel mit mehreren Salsiccia, also Bratwürsten. Daneben eine Schälchen mit Ketchup.
Italiens Antwort auf die Bratwurst: würzige Salsiccia © Getty Images / Natasha Breen

Seit einigen Jahren ist Salsiccia sprichwörtlich in aller Munde. Unter Salsiccia verstehen wir eine grobe Bratwurst aus Schweinefleisch, fein gewürzt mit Salz, Pfeffer und anderen feinen Sachen wie etwa Chili (il peperoncino), Fenchel (con finocchio) oder gar Trüffel (con tartufo). Doch so sehr sie auch in Mode ist: Sie ist die Mutter aller italienischen Würste. Wir erzählen dir etwas über die Hintergründe dieser wunderbaren Spezialität.

Salsiccia: Interkulturelle Missverständnisse

Wir lieben die italienische Küche. Das wissen die Italiener und sind uns und unserem Italienisch gegenüber nachsichtig. Bestellen wir also Gnottschi mit Schorschonnsola, und dazu einen Schantiwein, zuckt der Kellner kurz zusammen und bringt uns die gewünschten gnocchi al gorgonzola e un bicchiere di Chianti. In diesem Sinne bringt er auch einen Caffè, sobald wir einen Espresso ordern. Nur wenn wir freudestrahlend Salsiccia verlangen, blicken wir in ein ratloses Gesicht. Warum? Salsiccia ist das italienische Wort für Wurst, nichts weiter. Es setzt sich zusammen aus sale für Salz und ciccia für Fleisch – gepökeltes Fleisch, also das, was in der Pelle ist. Aber der erfahrene Kellner weiß, was gemeint ist: die geniale grobe Bratwurst aus Schweinefleisch.

Wie genießen wir die italienische Spezialität?

Eine Salsiccia wird niemals roh gegessen – das macht auch niemand mit einer Thüringer Bratwurst! Salsiccia kann man grillen oder in der Pfanne braten. Man kann sie aber auch aus der Pelle holen und das Wurstbrät grob zerteilt auf die Pizza oder in die Tomatensauce packen: So schmeckt Italien! Kurzum: Salsiccia ist der Shooting Star der italienischen Küche, sozusagen das Schweizer Messer für viele nicht-vegetarische italienische „Pizza e Pasta“-Genüsse. Und nun nichts wie ran an die Wurst, äh, die Salsiccia! Denn wir haben die besten Rezepte mit der traditionellen Spezialität.

Kleine Geschichte der italienischen Wurst

Die alten Römer galten in der Ferne als hemmungslose Eroberer, zeigten sich aber daheim als ebenso hemmungslose Genussmenschen. Als sie bei einem ihrer Raubzüge die im heutigen Süditalien, genauer der Basilikata, beheimateten Lukaner besiegten und als Sklaven mit nach Rom schleppten, traf das eine auf das andere. Denn die Lukaner beherrschten die damals noch weitgehend unbekannte Kunst, aus Schweinefleisch Wurst herzustellen. Als sich das in Rom herumsprach, stiegen die Preise für lukanische Sklaven sprunghaft an. Schließlich wollte jeder Haushalt, der etwas auf sich hielt, am Wochenende ein paar der Lucanica genannten Würste auf den Grill schmeißen. Die Zeiten der Sklaverei sind gottseidank lange vorbei. Aber noch heute lieben Italiener*innen ihre Luganega, wenn sie in länglicher oder Schneckenform auf dem Rost brutzelt.

Fun Fact: Im Laufe der Jahrhunderte wurde die umbrische Stadt Norcia, die wirklich genau im Zentrum Italiens liegt, zum Zentrum der Metzgers- und Wurstmacherzünfte. Und jetzt rate mal, wo das Italienische Wort Norcino für Metzger beziehungsweise Schlachter herstammt?

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© AdobeStock/Nur Maulidiah