Veröffentlicht inKochbuch der Woche

“Kurdisch kochen” sorgt für ein wohliges Gemeinschaftsgefühl

Von Traubensirup mit Eiern bis zu Walnussröllchen: In ihrem Kochbuch “Kurdisch kochen” geben Sedat Celik und Zelal Aydin-Celik geschmackvolle Einblicke in die kurdische Genusstradition – und erzählen die Geschichte des jungen Miran.

Lamm und weiße Bohnen: Der Eintopf Fasolî schmeichelt dem Körper von innen.
Der Bohneneintopf Fasolî ist ein Gericht, das die kurdische Kochkultur gut symbolisiert. © Fotocredits Sedat Celik, Zelal Zinnet Aydin-Celik, Aachen für Tre Torri Verlag.

Miran lebt in der Provinz Merdin, am Fuße eines Bergtals. In der südtürkischen Stadt, an der Grenze zu Syrien, hält seine Familie einige Kühe, Ziegen, Schafe, Hühner. Seine Eltern handeln mit Obst und Gemüse. Für die Familie ist es das größte Glück, jeden Tag gemeinsam zu essen, zu teilen und sich Geschichten zu erzählen. Spontane Gäste sind dabei jederzeit willkommen.

Die Geschichte von Miran, sein Alltag, mit all den Sagen und Feierlichkeiten, soll einen Einblick in die kurdische Kochkultur und Tradition bieten. Zwar stellt Miran im Kochbuch Kurdisch kochen eine fiktive Figur dar. Erdacht sind all die Rezepte und die kleinen Geschichten am Anfang jedes Kapitels deshalb noch lange nicht.

“Kurdisch kochen”: Familiengerichte für die Ewigkeit

Die Mutter von Sedat Celik ist im Örtchen Merdin aufgewachsen und hat dort das Kochen gelernt. Gemeinsam mit seiner Frau Zelal Aydin-Celik war es Sedat ein inneres Bedürfnis, die frischen und wohlschmeckenden Gerichte seiner Familie für die Ewigkeit festzuhalten.

Die Rezepte aus dem Buch bedienen sich dabei an der orientalischen Aromenwelt wie Traubensirup mit Eiern, klebrig-süßen Desserts à la Walnussröllchen, frischen Backwaren oder auch herzhaften Suppen respektive Eintöpfen. Wie dem Bohneneintopf Fasolî, der, wenn er so vor sich hingeköchelt hat, vollmundig die Seele wärmt.

Rezept Bohneneintopf Fasolî:

Zutaten für 4 Portionen

  • 250 g weiße Bohnen
  • 200 g Lammfleisch
  • 100 ml Öl
  • 1 ¼ l kochendes Wasser
  • 1 Zwiebel
  • 1 grüne Spitzpaprika
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL Paprikamark
  • 1 TL Salz
  • warmes Wasser zum Einweichen

Zubereitungszeit: 90 Minuten, zzgl. 5 Stunden Einweichzeit

Zubereitung

Die Bohnen mindestens 5 Stunden im warmen Wasser einweichen lassen.

Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Diese in einem Topf kurz auf mittlerer Stufe anbraten. 70 ml Öl dazugeben und kurz verrühren. Bohnen ebenfalls in den Topf geben und kurz durchmischen. Alles 5 Minuten zusammen braten. 1 l Wasser hinzugeben und zugedeckt auf hoher Stufe zum Kochen bringen, bis die Bohnen weich sind.

Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Das restliche Öl in eine Pfanne geben und die Zwiebel darin auf mittlerer Stufe andünsten. Spitzpaprika waschen, entkernen, in feine Würfel schneiden und dazugeben. Tomaten- und Paprikamark ebenfalls in die Pfanne geben und 3 Minuten braten.

Anschließend alles zu Fleisch und Bohnen geben. Gut miteinander verrühren und 250 ml Wasser hineinfüllen. Mit Salz würzen und 10 Minuten zugedeckt auf mittlerer Stufe kochen lassen. Zum Schluss in einem Teller servieren. Guten Appetit!

Sedat Celik und Zelal Aydin Celik: “Kurdisch kochen”, Tre Torri, 25 Euro

Buchcover: "Kurdisch kochen"
Buchcover: “Kurdisch kochen” © Tre Torri Verlag

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