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“Muskat, Zimt und Kardamom”: Eine Reise entlang der alten Gewürzroute

Wie würzt man richtig, welche Gewürze harmonieren und woher stammen sie überhaupt? Antworten & Rezepte gibt’s in “Muskat, Zimt und Kardamom”.

Zwei Teller türkisches Wintergemüse aus dem Kochbuch "Muskat, Zimt und Kardamom" in der Draufsicht.
Das Rezept für türkisches Wintergemüse haben wir im Kochbuch "Muskat, Zimt und Kardamom" entdeckt. © Riva Verlag / Ola O. Smit

“Was haben indisches Garam Masala, libanesisches Sieben-Gewürze-Pulver, französisches Quatre Épices, marokkanisches Ras el-Hanout und orientalisches Baharat gemein?” Mit dieser Frage aus dem Buch “Muskat, Zimt und Kardamom” tauchen Leser*innen ein in eine Reise entlang der alten Gewürzroute. Als Seefahrer sich aufmachten, neue Länder zu entdecken, nahm damals die Erfolgsgeschichte fremder Gewürze ihren Lauf.

“Muskat, Zimt und Kardamom”: Wie Gewürze die Welt veränderten

Es ist eine Geschichte, die uns zwar heute mit uns alltäglichen Zutaten wie Muskat, Zimt und Kardamom beglückt, die aber während ihrer Erstehung nicht für alle Beteiligten eine gute war. Die neu entdecken, damals kostbaren Waren wurden über Seehandelsrouten nach Europa geführt und brachten den Händlern, die sich auf die langen, oftmals gefährlichen Routen wagten, viel Geld. Der Handel war aber auch eng verbunden mit Ausbeutung, Gier und der Kolonialgeschichte, die Auslöser für die Aufteilung der Welt, wie wir sie heute kennen, war.

“Das Erbe der Gewürze ist süßer als ihre Geschichte.”

Eleanor Ford

Zählten sie damals zu den Exoten, gehören Gewürze wie Muskat, Zimt und Kardamom, nach denen auch das Kochbuch von Autorin Eleanor Ford benannt ist, heute zur Basisausstattung und sind Alltag in westlichen Küchen. Das Buch liest sich wie eine Gewürzbibel, beschreibt zuvor aber, wie die Entdeckung der Welt entlang der Gewürzrouten auch dazu beitrug, neue Länder, Kulturen, Gepflogenheiten und Traditionen kennenzulernen. Speisen aus Indien oder Jamaika fanden ihren Weg nach Europa und erweiterten den kulinarischen Horizont der hier lebenden Menschen. Es ist eine bittersüße Geschichte, die mit der Reise der Gewürze verbunden ist.

Eine Gewürzbibel für Foodies

Es ist wichtig, dass Autor*innen wie Ford über Zutaten, Speisen und deren Geschichte aufklären. Erst dann lernt man wieder, scheinbar Alltäglichkeiten wie Pfeffer, Ingwer oder Piment zu schätzen.

Mit ihnen zu kochen ist wiederum eine Kunst für sich. Wie würzt man richtig, welche Gewürze passen zusammen, was genau sind Gewürze eigentlich? Von der Definition ausgewählter Gewürze über das Mahlen und Mischen bis hin zu der Erläuterung der Aromaprofile nähert sich Eleanor Ford der wunderbaren Welt dieser Zutaten. Und gibt natürlich Antwort auf die anfangs zitierte Frage nach der Gemeinheit der aufgezählten Gewürzmischungen: die Muskatnuss.

Rezept für türkisches Wintergemüse

Zutaten für 4 Portionen als gehaltvolle Beilage:

  • 1 Aubergine
  • 300 g Kürbis, ohne Kerne
  • 1 Zwiebel, geschält
  • 2 Kartoffeln, geschrubbt
  • 3 Karotten, geschrubbt
  • 2 Stangen Staudensellerie
  • 6 Knoblauchzehen, geschält
  • 3 EL Olivenöl
  • 2 TL Koriandersamen
  • 2 TL Pul Biber
  • ½ TL gemahlener Zimt
  • ½ TL gemahlenes Piment
  • Salz
  • Pfeffer
  • 250 ml passierte Tomaten
  • 175 g gekochte Kichererbsen, aus dem Glas/der Dose
  • Petersilie, Minze und Dill zum Servieren

Zubereitung:

  1. Den Ofen auf 230 Grad Ober-/Unterhitze (Umluft: 210 Grad) vorheizen.
  2. Aubergine, Kürbis und Zwiebel in ähnlich große Spalten und die Kartoffeln in 2 cm große Würfel schneiden. Karotten, Sellerie und Knoblauch in dünne Scheiben schneiden. Das gesamte Gemüse in eine große Schüssel geben und mit Olivenöl, Gewürzen, Salz und Pfeffer vermengen. In zwei große Ofenformen befördern – die Stücke sollten schön auseinander und in einer einzigen Schicht liegen, sodass sie eher gebacken als gedämpft werden.
  3. Ca. 45 Minuten backen. Das Gemüse nach der Hälfte der Zeit behutsam wenden und mischen sowie die Positionen der Ofenformen im Ofen tauschen. Wenn das Gemüse weich, an den Rändern knusprig und leicht geschwärzt ist, alles in eine der Formen kippen. Passierte Tomaten würzen und mit den Kichererbsen vorsichtig unter das Gemüse rühren. Nochmals 10 Minuten in den Ofen geben
  4. Alles auf eine Servierplatte geben und, falls nötig, nochmals salzen und pfeffern; großzügig mit den frischen Kräutern bestreuen.

Dazu passt: Lammbraten mit Kreuzkümmel. Oder genieße das Gemüse als vegetarisches Hauptgericht mit gewürztem Joghurt.


Eleanor Ford: “Muskat, Zimt und Kardamom”, riva Verlag, 27 Euro.

Buchcover "Muskat, Zimt und Kardamom"
Buchcover “Muskat, Zimt und Kardamom” © riva Verlag

Jede Woche blättern wir in einem anderen Kochbuch der Woche. Eine kleine Auswahl findest du hier: