Veröffentlicht inKochbuch der Woche

“Vegan Cakeporn”: Wenn das Auge mitisst

“Vegan Cakeporn” überzeugt nicht nur geschmacklich, sondern ist auch optisch alles andere als zu verachten. Dank der Kombi aus opulenten Bildern und vielseitigen Genussrezepten möchte man am liebsten direkt die Schürze anlegen und sich durch die Seiten backen.

Ein Stück vegane Donauwelle aus dem Backbuch "Vegan Cakeporn" steht auf einem weißen Teller, drumherum liegen zahlreiche Kirschen.
Fluffiger Boden, fruchtige Kirschen und süße Vanillecreme: Die vegane Donauwelle hält sich nah am Original. © Bianca Zapatka

Wer nach veganen Rezepten sucht und sich dafür gern auf Social-Media-Plattformen wie Pinterest oder Instagram herumtreibt, wird spätestens dort auf die imposanten Kreationen von Bianca Zapatka stoßen. Nach „Vegan Foodporn“ hat die Food-Influencerin jetzt erneut eine Vielzahl ihrer Ideen zwischen zwei Buchdeckel gepackt. „70 fantastische Rezepte für Kuchen, Torte und süße Köstlichkeiten“ – nicht weniger verspricht „Vegan Cakeporn“, das neue Backbuch der Bloggerin.

Beim Durchblättern der bunten Seiten kann man schon mal große Augen machen. Und das liegt nicht nur an den sehr ansprechenden Rezepttiteln. Vor allem Backanfänger könnten sich von den beeindruckenden Fotos entmutigen lassen. „Das kriege ich doch nie so hin“, mag der eine oder die andere denken. Dabei sollte man aber nicht vergessen: Zapatka bezeichnet sich selbst als Food-Stylistin, das Anrichten von Speisen und Festhalten in Bildern ist fast schon ihr Markenzeichen. Deshalb am besten nicht gleich den Rührbesen ins Korn werfen, wenn die Eigenkreationen am Ende nicht ganz so perfekt aussehen wie die Werke der Autorin im Buch.

Zugegeben, für Minimalisten ist das kunterbunte Backbuch zumindest optisch vielleicht nicht die erste Wahl. Aber lässt man den Blick von den gestylten Fotos hin zu den eigentlichen Rezepten wandern, fällt auf: “Vegan Cakeporn” führt neben Trends wie dem hippen Bananenbrot auch beliebte Klassiker, die ziemlich gut und vor allem nah am Original sind. Auf tierische Produkte verzichten? Wieso nicht! Auf Klassiker wie Donauwelle, Germnknödel oder Hefezopf? Nicht mehr nötig.

Aber auch die Küchentheorie kommt bei “Vegan Cakeporn” nicht zu kurz. Bevor’s ans Backen geht, erfährt man nämlich noch eine ganze Menge Wissenswertes zu Mehltypen, Milchalternativen oder Ei-Ersatz. Wer hätte beispielsweise gedacht, dass sich Sojamilch am besten für Kuchen und Co. eignet? Und das Wissen, dass Reis- oder Hafermilch hingegen ziemlich unpassend für Puddingrezepte sind, weil sie der Bindung entgegenwirken, beugt der einen oder anderen Enttäuschung beim Backen sicherlich vor.

Bei so vielen süßen Kuchen, Torten und Broten kann man sich fast gar nicht entscheiden. Die gute Nachricht: Das haben wir schon für dich getan, mit einem kurzen Einblick in “Vegan Cakeporn”:

Rezept vegane Donauwelle:

Zutaten für 1 Kuchenform:

Für den Kuchenteig:

  • 240 g Weizen-, Dinkel- oder glutenfreien Mehl
  • 2 EL Vanillepuddingpulver oder 16 g Mais-/ Speisestärke + 1 Prise Bourbon-Vanille
  • 2 TL Backpulver
  • 1/2 TL Natron oder 1 TL mehr Backpulver
  • 125 g weiche vegane Butter oder Margarine
  • 125 g Zucker
  • 240 ml Sojamilch oder andere Pflanzenmilch
  • 2 EL ungesüßtes Kakaopulver
  • 60 ml heiße Pflanzenmilch oder Kaffee
  • 1 Glas Schattenmorellen, entsteint und abgetropft

Für die Puddingcreme-Füllung:

  • 450 ml Sojamilch
  • 1 Packung Vanillepuddingpulver oder 37 g Mais-/ Speisestärke + 1 EL Vanilleextrakt
  • 50 g Zucker
  • 125 g weiche vegane Butter

Für die Schokoladenglasur:

  • 150 g Zartbitterschokolade
  • 1 1/2 EL Kokos- oder Pflanzenöl

Zubereitungszeit: 70 Minuten, zzgl. mind. 4 Stunden Kühlzeit

Zubereitung Kuchenteig:

  1. Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform (Ø 20 cm) leicht einfetten und den Boden mit Backpapier auslegen.
  2. Mehl, Vanillepuddingpulver, Backpulver und Natron in einer Schüssel gut vermischen.
  3. In einer anderen Rührschüssel die vegane Butter und den Zucker mit einem elektrischen Handmixer cremig mixen. Dann die Mehlmischung gemeinsam mit der Sojamilch hinzugeben und alles kurz zu einem Teig verrühren (nicht zu lange rühren, sonst wird der
    Kuchen zäh).
  4. Die Hälfte des Teigs in die vorbereitete Backform geben und glatt streichen. In einem kleinen Gefäß den Kakao in der heißen Pflanzenmilch auflösen. Dann unter den übrigen Kuchenteig rühren. Den Schokoteig nun auf den hellen Teig geben. Die Kirschen darauf
    verteilen und leicht in den Teig drücken.
  5. Den Kuchen dann für ca. 40 Minuten auf mittlerer Schiene im heißen Ofen backen. Unbedingt einen Stäbchentest machen! Dazu am besten eine Stelle suchen, an der keine Kirsche ist. Der Kuchen ist fertig, wenn kein flüssiger Teig mehr am Stäbchen hängt.
    Dann herausnehmen und in der Form auskühlen lassen.

Zubereitung Puddingcreme-Füllung:

  1. Etwa 80ml der Sojamilch in ein kleines Gefäß geben und das Puddingpulver darin auflösen. Restliche Sojamilch in einen Topf geben und aufkochen. Dann die Puddingmischung und den Zucker unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen einrühren und nochmals kurz aufkochen lassen, bis sie eindickt. Anschließend sofort in eine hitzebeständige Schüssel
    füllen und die Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken, damit sich keine Haut bildet. Beiseitestellen und auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
  2. Die Butter in kleine Würfel schneiden und in eine Rührschüssel geben. Beiseitestellen und ebenfalls auf Raumtemperatur bringen.
  3. Die Butter mit dem Handmixer cremig mixen. Nun nach und nach den Pudding esslöffelweise hinzugeben, bis eine Creme entsteht. Die Puddingcreme auf den Kuchen streichen und für mindestens 4 Stunden oder über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen.

Zubereitung Schokoladenglasur:

  1. Die Schokolade fein hacken. Mit dem Kokosöl langsam über einem Wasserbad schmelzen lassen. Dann vorsichtig über den abgekühlten Kuchen gießen. Für das traditionelle Donauwellen-Muster kann man eine Gabel wellenförmig durch die Schokolade ziehen. Anschließend nochmals kurz im Kühlschrank fest werden lassen.
  2. Sobald die Schokoladenglasur fest und knackig ist, ein scharfes Messer in warmes Wasser tauchen, zügig abtrocknen und dann den Kuchen schneiden. Gekühlt genießen und Reste im Kühlschrank aufbewahren.

Bianca Zapatka: “Vegan Cakeporn”, riva Verlag, 24,99 Euro

Das Buchcover von Vegan Cakeporn von Bianca Zapatka, auf dem ein Stück Blaubeer-Käsekuchen zu sehen ist. Im Hintergrund sieht man den restlichen Kuchen sowie frische Beeren, die auf dem Tisch liegen.
© riva Verlag

Falls du jetzt Lust bekommen hast, süße vegane Sünden auszuprobieren, aber das Backbuch noch nicht dein Eigen nennst, kannst du dich auf uns verlassen. Diese drei Ideen können wir besonders empfehlen:

Interessierst du dich generell für die vegane Ernährung, empfehlen wir dir einen Blick in unsere Kochschule. Regelmäßig machen wir dich mit Tipps für tierfreie Lebensmittel vertraut. Erfahre zum Beispiel, wie vielfältig du Eier beim Kochen und Backen ersetzen kannst. Außerdem lernst du alles über kritische Nährstoffe für Veganer*innen.

Übrigens: Wir stellen dir jeden Montag ein neues Kochbuch der Woche vor. Vor kurzem haben wir zum Beispiel dank “80 mediterrane Klassiker, die du gekocht haben musst” einen Ausflug in die Länder rund ums Mittelmeer unternommen.