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G wie “gehen lassen”

Auch bei deutschen Begriffen aus dem Küchen-Jargon kann man mit seinem Latein am Ende sein. Zumindest was die genauen Einzelheiten angeht. Weißt du, was genau mit dem Konzept des „Gehen lassens“ gemeint ist?

Eine Kugel Hefeteig wird gehen gelassen: Der Teig befindet sich in einer Keramik-Schüssel und ist zur Hälfte mit einem Tuch bedeckt.
Beim Gehen Lassen von Hefeteig werden chemische Prozesse freigesetzt, die dem Teig seine fluffige Konsistenz geben. © GettyImages/ istetiana

Wer schon öfter gebacken hat, muss mit der Bezeichnung vertraut sein. Wenn du einmal Brot oder irgendein anderes Hefegebäck zubereitet hast, hast du bestimmt schon mal einen Teig „gehen gelassen“. Was dabei mit deinem Teig passiert, erklären wir dir hier!

“Gehen lassen”: Das steckt hinter dem Begriff

Die Wort-Kombination ist aus zwei Verben zusammengesetzt. Einzeln betrachten scheinen diese beiden Verben konträre Bedeutungen zu haben. Während „gehen“ eine Bewegung initiiert, verbindet man mit „lassen“ eher einen Zustand der Ruhe oder des Unbewegt-Bleibens. In den Küchenkontext gesetzt, macht diese sich widersprechende Kombination mehr Sinn.

Die Bedeutung in der Küche

Wenn Teig „gehen gelassen“ wird schafft er es, genau diese beiden Dinge zu vereinen: Einerseits bleibt er unbewegt, er ruht an einer Stelle. Andererseits passiert etwas mit dem Teig: Er verändert sein Volumen, anders gesagt: Er geht auf. Diese Bewegung oder Veränderung hängt mit dem chemischen Prozess zusammen. Die in dem Hefeteig vorhandenen Hefepilze wandeln in der Ruhezeit die Stärke aus dem Mehl in Kohlendioxid um. Das wiederum sorgt dafür, dass der Teig sich quasi „aufbläht“. Kleine Luftbläschen bilden sich und weiten das Volumen des Teiges aus. So erhalten Hefegebäcke wie Brot, Pizza oder auch Zimtschnecke ihre charakteristisch weiche und luftige Konsistenz. Ohne das Gehen-Lassen wird diese nicht erreicht. Deswegen muss man mit dem Teig geduldig sein, sodass die Hefe in Ruhe ihre Arbeit verrichten kann!

Das Warten lohnt sich nämlich. So kannst du die verschiedensten Backwaren, die man mit Hefeteig herstellt, schön fluffig genießen. Der Klassiker unter diesen Backwaren ist neben Brot wohl die Pizza. Aber Pizza ist nicht gleich Pizza! Mit kleinen Änderungen in der Rezeptur kannst du ganz neue Pizzen erschaffen. Das beste Beispiel: unsere Pinke Pizza.

Und wenn du dir beim Zubereiten deines Hefeteiges unsicher bist, welche Mehlsorte du unter der großen Auswahl nutzen sollst, dann erkundige dich in unserem Artikel, welche Mehltypen für was geeignet sind!

Außerdem haben wir hier einige tolle Rezepte für dich, um dein neu erworbenes Wissen direkt anwenden zu können. Es geht schließlich nichts über frisch gebackene Brote und Teige, die mit ihrem Duft die ganze Küche aromatisieren.

Weitere Kochbegriffe, die dir ein Rätsel sind? Schau in unser Kochlexikon, da ist dein gesuchtes Wort sicher dabei.