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Welche Cocktailsorten gibt es?

Wir beantworten die wesentlichste Frage zu Cocktailkarten: Welche Cocktailsorten gibt es eigentlich?

Cocktails verschiedene Sorten auf einem Tresen vor einer Bar. Frontalansicht.
Welche Cocktailsorten gibt es eigentlich? Wir wissen es und erklären dir die Unterschiede. © Getty Images / honey_and_milk

Sie werden mit viel Obst garniert und kommen als Schlückchen mit einem großen Eiswürfel im stylischen Glas. Einige werden mit diversen Fruchtsäften serviert, bekommen einen Schluck Sahne oder bestehen fast zu hundert Prozent aus einem ausbalancierten Mix hochwertiger Spirituosen. Cocktails. Puristen, Hippster, Twenties. Irgendwann landen wir alle wieder an einer stylischen Bar und gönnen uns Cocktails. Richtige Bars, also so mit Barkeeper, fancy Glaskonstruktionen im Hintergrund mit wunderschönen Flaschen voller Brennkunst und Klasse mixen dir sogar verschiedene Größen. In der Karte stehen After Dinner Drinks, Tikis oder Highballs. Doch was sind die verschiedenen Cocktailsorten und welche Cocktailsorten gibt es überhaupt? Und weil ich erschreckend oft danach gefragt werde, klären wir das jetzt auf. Und die Antwort ist: Es gibt verschiedene Arten der Einteilung (LOL). Das, was ich hier tue, ist daher eine krasse Vereinfachung dessen, was sicher irgendwann von mir weiter aufgedröselt wird. Aber für sexy Bartalk reicht es…

Um dich nur mit dem zu versorgen, was du in diesem Artikel zu finden hoffst, sparen wir uns das ganze Geschichte des Cocktails Ding, das holen wir irgendwann mal nach. Zu Cocktail vs. Longdrink habe ich sogar schon meinen Whisky Sour gegeben, also skippen wir das auch. Hier ist die Liste aller Cocktailsorten (mhhhh Listen…)

Was sind Longdrink, Shortdrink und Shot? Size matters…

Irgendwo muss man anfangen, also nehmen wir doch erst mal die Größe vor. Shortdrinks werden in der Regel in Cocktailbechern bis 12 cl serviert, alles darüber hinaus sind Longdrinks. Ein Shot ist ein Shot ist ein Shot. 2 cl im Shotglas, 4 cl für ganz Durstige, aber dann sollte man kugelsicher sein… Diese Einteilung ist die mit Abstand einfachste von allen. Doch dabei belassen wir es natürlich nicht und gehen einen Schritt weiter. Schritt für Schritt erklären wir Begriffe, die du so in verschiedenen Kombinationen in Cocktailkarten wiederfinden wirst.

Was ist ein Highball?

Ein Highball zählt zu den Longdrinks, wird aber zumeist in speziellen, mit Eis gefüllten Highballgläsern gebaut. Er kommt mit wenigen Zutaten aus: 2-6 cl Basis-Spirituose, optionale Zutat und Filler wie Soda, Ginger Ale oder Tonic. Letztere überwiegen eindeutig, sodass sie von zwielichtigen Gestalten wie uns in den Bars gerne als Drinks für nebenbei inhaliert werden. Egal ob Gin Tonic oder Moscow Mule, auf die Bauart kommt es an. Überhaupt zwischen Highball und Longdrink zu unterscheiden, ist daher in Fachkreisen umstritten. Aber ich finde den Namen fancy und benutze ihn deswegen gern…

Was ist ein Sour?

Je nach Laune und wenn ich mal einen exkludierenden Moment in meinem Kopf verspüre, sind Sours meine Lieblinge. Sie bestehen aus einer Basis, zum Beispiel Bourbon, etwas Süßem und, klaro, etwas Saurem. Dazu können weitere Zutaten kommen wie Kräuter und die bekannte Krone aus geschütteltem Eiweiß oder Aquafaba. Die klassische Bauart besteht aus fünf Teilen Spirituose, drei Teilen Säure und zwei Teilen Süße. Eiweiß fungiert als Bindemittel der Aromen und gehört bei vielen Rezepten mittlerweile zum Standard. Durch die Säure und den Alkohol erübrigen sich übrigens Sorgen wegen Salmoniden oder anderen Konsorten, da beides Bakterizide sind, also die kleinen Nervensägen killen. Für eine perfekte Krone empfiehlt es sich, den Sour zunächst auf Eis ohne Eiweiß zu shaken und im zweiten Akt Eiweiß und gekühlten Sour trocken (also ohne Eis) durch kräftiges Schütteln zu verbinden. So wird die Krone perfekt!

Was ist ein Fizz und was ist ein Collins?

Fizz und Collins gehören beide zu den Sours. Da gibt es eigentlich nichts dran zu rütteln, dennoch existieren die beiden Begriffe aus gutem Grund. Ein Fizz verlängert einen Sour durch Soda oder Mineralwasser, was die namensgebende Zutat darstellt. Denn häufig wird dem Soda Kohlensäure in einer Siphonflasche zugefügt und das fizzzzzzz-Geräusch entsteht. Das Zufügen von Soda nennt man übrigens spritzen. Sie werden in kleinen Tumblern oder Fizz-Gläsern serviert, hier häufig ohne Eis. Genau hier findet sich auch der Unterschied zu einem Collins, der 1-2 Teile mehr Soda erhält, stets auf Eis und in einem echten Longdrink-Glas serviert wird. Beide zählen jedoch jeder Definition nach zu den Sours.

Was ist ein Batida?

Hierzulande ist der Begriff außerhalb der Barszene eng mit Batida de Coco verknüpft. Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um einen vorgemixten Cocktail eines bestimmten Herstellers. Die Cocktails bestehen immer (!) aus Cachaça, Fruchtsaft beziehungsweise -mark, braunem Rohrzucker und etwas Wasser. Serviert werden sie als Aperitif, in ihrer brasilianischen respektive portugiesischen Heimat stets eisgekühlt aus Karaffen. Der bekannteste Cocktail? Genau…

Was ist ein Old Fashioned?

Klar, ein Old Fashioned ist ein Old Fashioned: Whisky, Zucker, Bitters, Eis (oder Wasser). Doch die Zubereitung dieses Drinks ist so einprägsam, wohlgeformt und genial, dass eine ganze Bauart nach ihm benannt wird. Die Basis aus Whisky kann durch nahezu alle Spirituosen ausgetauscht werden, sofern es in der gewünschten Kombi Sinn macht. Gleiches gilt für den Zucker und Bitters, die allesamt der Basis entsprechend verändert werden können. Der Old Fashioned wird im Glas gebaut, kommt also nicht in den Shaker. Zucker und Bitter werden zunächst mit einem Schuss Wasser gemischt, bis sich der Zucker auflöst. Dann folgen Whisky (Bourbon oder Rye) und Eis. Zuletzt gibt man dem Shortdrink einen kleinen Wirbel mit auf den Weg über den Tresen. Die traditionelle Garnitur besteht aus einer Orangenscheibe und einer Maraschino-Kirsche.

Was ist ein Tiki?

Rum, mehr Rum und jede Menge Fruchtsäfte. Tikis sind der Inbegriff von Urlaubscocktails mit Schirmchen, Ananasspalten und diesen Strohhalmen mit bunten Accessoires. Ursprünglich sollte der illegale und übrig gebliebene Rum, der fassweise in dunklen Kellern der Bars in den Staaten rumlag, verkauft werden. Mit Säften, Sirup, Liköre, Eis und Deko vermitteln Tikis karibisches Flair und versetzen Durstige in sommerliche Gefilde. Mittlerweile gibt es spezielle Tiki-Gläser oder -Krüge mit funky Mustern drauf, die recht teuer sind. Ein klares Mussmannichthaben von mir, aber ist schon ganz sweet.

Was sind Fancy Drinks?

Die letzte Kategorie ist eine Behelfsordnung für Drinks, die nicht so recht oder mal so gar nicht in das passen, was wir soeben vorgestellt haben. Zu wirr sind die Kombinationen und Zutaten, Zubereitungsarten und Optik unterscheiden sich zu sehr von den klassischen Zubereitungen. Sie sind Cocktails und in vielen Fällen kann man sie in andere Kategorien stecken, doch sie tragen den Namen Fancy Drink mit stolz.

In unserer Kochschule findest du jede Menge Fachwissen aus der Küche und den Bars dieser Welt. Also auch dem gepflegten Trinken widmen wir uns fachlich und mit unserer ausufernden Cocktailkarte, die stetig wächst. Willst du zum Beispiel wissen, welches Zubehör du für eine Hausbar brauchst oder was Gin eigentlich ist? Dann schau dich bei uns um und gönn dir!

Peace!


Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!