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Schneidebrett: Aus welchem Material besteht das beste Schneidebrett?

Küchenutensilien machen uns Foodies einfach glücklich. Das Schneidebrett ist eines der meist benutzten überhaupt. Diese (nicht ganz so) wissenschaftliche Studie hilft dir bei der Auswahl.

Auswahl an Schneidebrettern in Schwarz-Weiß-Grafik. Dazwischen Messer. Von links reichen zwei Arme je eine Pfanne und ein Messer ins Bild. Blick aus der Vogelperspektive.
Küchenutensilien machen uns Foodies einfach glücklich. Das Schneidebrett ist eines der meist benutzten überhaupt. Der EATCLUB hilft dir bei der Wahl des Materials. © DeCe

Jeder, wie es ihm am besten gefällt. So könnte man den Artikel direkt wieder zumachen und sich auf die Schulter klopfen. Toll gemacht. Alle zufrieden mit dem Schneidebrett. Und sogar Content! Top Leistung Niko. Bin stolz auf mich. Aber ganz so leicht ist es nun doch nicht. Es gibt nämlich Meinungen ohne Sinn und Verstand und fundierte Analysen eines Diskurses, die eine Meinung zu einer Erkenntnis werden lassen. Ja… so wichtig ist dieses Thema für die Menschheit, dass ich solche Quatschwörter benutze. Also finden wir zumindest. Deswegen drücke ich dir jetzt gefilterte Informationen auf, die dich zu einer Entscheidung bringen werden. Und einer Meinung. Und Erkenntnis. Dann bist du schlauer und ich konnte so tun, als leistete ich einen Beitrag zu einer besseren Welt. Danke und gern geschehen. Jetzt zum eigentlichen Thema zurück… Hier bekommst du die Antwort auf eine sehr wichtige Küchenfrage: Woraus besteht das beste Schneidebrett?

Um das ganze auch wissenschaftlich wirken zu lassen, unterteilen wir dir die Wertung in vier Kategorien und weisen jeweils Zahlenwerte von 1 bis 5 zu. Am Ende kommt dann eine Summe raus. Das Brett mit der höchsten Summe gewinnt den Preis und wird von allen am meisten geliebt, bekommt Starallüren, Liebesdramen, Drogen, Entzug, Drogen, verwüstete Hotelzimmer. Das ganze Programm eben.

Das Wertungssystem für DAS Schneidebrett

  • Schneideresistenz: Wir schneiden sehr vieles in der Küche. Von Gemüse über Käse, Tofu, Fisch und Fleisch. Wie gut vertragen sich also Brett und Messer? Kommt Brett in mein Essen, wenn ich darauf schneide oder geht mein Messer kaputt?
  • Umweltverträglichkeit: Wie steht es mit dem Material? Kann man es gut mit Nachhaltigkeitsprinzipien vereinbaren oder nervt es die Natur und damit uns?
  • Hygiene: In der Küche ist Hygiene sehr wichtig. Auch im Privaten. Daher fließt natürlich in die Wertung ein, wie Bakterien und Konsorten das Material finden. Je höher sie werten, desto niedriger werte ich. Da gab’s viel Streit zuletzt…
  • Stylefaktor: Wem dieser Faktor egal ist, dem kann ich eh nicht helfen. Der Stylefaktor lässt mich beim Schnibbeln und Kochen, ja, sogar beim Spülen dancen und ein lautes Ohhhh Yeaaahhh in meinen Ohren erklingen. Er gehört hier mit rein. Punkt. Die Wissenschaft hat gesprochen!

Aus Kunststoff: Liegt doch auf der Hand, dass das das Beste ist

Kunststoff- beziehungsweise Plastikbrett. Dieses Brett kann man in die Spülmaschine machen, dann soll es sauber werden. Hier die Fakten, die eine andere Story erzählen:

  • Schneideresistenz: In der Regel ist es so, dass nach einiger Zeit das Plastik tiefe Furchen bekommt. Es ist als Material schlicht zu weich. Das heißt, dass geringe Mengen davon ins Essen gelangen können. Dem Messer schadet es allerdings nicht. Mittlerweile gibt es allerdings Bretter aus Hartplastik, die halten etwas länger, brechen allerdings, wenn sie runterknallen. 2/5 Punkten!
  • Umweltverträglichkeit: Plastik ist Plastik und Kunststoff ist Kunststoff. Es wird aus Erdöl gemacht und das oft im Ausland, was diese Wertung aufgrund der Strecke noch weiter sinken lässt. Die Krönung: Es muss in den Sondermüll und verrottet ums Verrecken nicht. 1/5 Punkten!
  • Hygiene: Hier sollte Plastik punkten. Tut es aber nicht. Aufgrund der schnell aufgerauten Oberfläche gelangen Bakterien und Freunde leicht tief ins Brett hinein. Die Erfahrung zeigt, dass selbst das Argument der Verfärbungsresistenz kaum relevant ist. Alle meine Kunststoffbretter waren irgendwann verfärbt. 1/5 Punkten!
  • Stylefaktor: Plastik ist außerhalb der Fetisch-Szene schlichtweg unsexy. Es fasst sich nicht gut an, sieht kacke aus und wertet nichts, wirklich nichts, optisch auf. Der Grund für die folgenden 2 Punkte ist die Möglichkeit, lustige Motive darauf zu kleben. Liebe das. 2/5 Punkten!

Zusammenfassung: 6/20 Punkten. Das nix Plastik, was kannst du eigentlich außer Tupper und Tetrapack? Schäm dich.

Aus Glas: Top! Wenn dieses Geräusch nicht wäre… und da war was mit dem Boden

Schneidebretter aus Glas erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit. Das liegt zum einen daran, dass sie aus Glas und nicht aus Plastik sind, zum anderen weil es ganz nice aussieht.

Schneideresistenz: Zugegeben… wenn man nicht gerade mit einem Beil Knochen oder Kürbisse zerteilt, hält das Glas jedem Messer stand. Aber wie ist es anders herum? Ein gutes, scharfes Messer, ich liebe Messer, sie sind scharf und liegen perfekt ausbalanciert in der Hand. Gefalteter, geschmiedeter Stahl. Geätzt, das sieht man in der Farbe. Dazu kommen sie in einem Holzetui aus Japan oder Deutschland oder sonst wo. Mit Intarsien. Ich fühle mich wie ein Samurai mit seinem Katana. Ach so das Thema… Nieeeeeeemals schneide ich mit so einem Messer auf Glas. Nie und nichts. Nie. Nein! Minus 1000 von 5. Und wenn’s runterfällt, zerbricht’s in tausend Teile und ich muss es aufkehren. Forget it. Macht was ihr wollt. Aber weil’s besser als Plastik ist: 2/5 Punkten!

Umweltverträglichkeit: Her mit der Energiewende. Spart Licht und macht es aus. Lass die Heizung nicht beim Lüften an. Fahrt Elektro-Autos. Na dann los. Zeig mal dein Glasschneidebrett. Um Glas herzustellen, braucht es Sand. Der ist einer der wertvollsten Rohstoffe. Glaubst du nicht? Guck’s nach. Dazu benötigt man unfassbar hohe Temperaturen, die natürlich auch Energie fressen. Der Vorteil: Wenn es nicht runterfällt, was es tun wird, hält es länger als die Messer, die darauf schneiden. 2/5 Punkten!

Hygiene: Hier gibt es rein gar nichts zu meckern. Glas ist einfach zu hart und glatt, um Bakterien Partys zu ermöglichen, zu denen sie Schimmel und sonst was einladen würden. Es verfärbt nicht, es riecht nicht. Glas ist einfach hygienisch. Punkt. 5/5 Punkten!

Stylefaktor: Ein Glasbrett ist schon recht fancy. Man kann es, im Gegensatz zu Plastik, sogar dekorativ einsetzen und ihm einen weiteren Zweck zuweisen. Dadurch gewinnt Glas natürlich jede Menge Style-Boni, obwohl es eigentlich nur eine transparente, sehr hygienische Fläche ist. Manche finden das sogar besonders stylisch und würde daher noch einen Punkt mehr geben. Ich aber nicht. Und weil ich hier der Wissenschaftler bin, bleibt’s dabei. 3/5 Punkten!

Zusammenfassung: 12/20 Punkten. Glas geht schon klar. Wenn man sich kein teures Messer kauft und wert auf Hygiene und Optik legt, kann man sich durchaus ein Glasschneidebrett zulegen. Mich nervt leider dieses klirrende Geräusch, das stört meinen Flow.

Aus Holz: die Reihenfolge ist kein Zufall und ich bin in Wahrheit kein Wissenschaftler

Schneidebretter aus Holz* sind meine erste Wahl. Ich schneide alles darauf. Alle meine Messer liegen bereit und freuen sich auf’s Schnibbeln, weil sie wissen, ihnen kann nichts geschehen. Sie sind mir runter gefallen, und zwar oft. Manche sind in zwei Teile gebrochen und ich hatte plötzlich zwei kleinere Bretter zum Anrichten. In Steakhäusern finden es alle sexy, wenn das Fleisch so serviert wird. Glaubst du, die Bretter werden weggeworfen? Oder danach tanzen Schimmel und Bakterien zu Tech-House die Nächte durch? Nein!

Schneideresistenz: Nicht jedes Holz eignet sich als Schneidebrett. Man braucht ein recht hartes Holz. Klare Empfehlung wäre demnach Eiche oder Nussbaum. Dieses Holz ist verfügbar und hart genug, um scharfen Messern zu widerstehen. Und andersherum? Meine Messer lieben ihr Holz. Es schont ihre Klingen und sie müssen seltener zum Schärfen. Ja, es gibt furchen im Brett, aber du kannst Holz immer wieder glatt hobeln und danach ölen, um es zu versiegeln. Verdammt es gibt Anleitungen im Internet, wie man sich selbst Schneidebretter aus unbehandeltem Holz machen kann. Wie geil ist das?! 100/5 Punkten!

Umweltverträglichkeit: Ja, ist es! Man das ist Holz! Heimisches Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist so ziemlich das umweltfreundlichste Material überhaupt. Es gibt sogar verschiedene Hölzer, die geeignet sind. Geht dir dein altes Schneidebrett aus Holz auf die Nerven, schmeiß es in den Bio-Müll oder bringe es feierlich zurück in den Wald. Man das ist Holz. Come on! 100/5 Punkten!

Hygiene: Man sollte meinen, und viele Ratgeber behaupten dies immer noch (meistens solche, die dir danach Glas- oder Plastikschneidebretter andrehen wollen), dass Holz als Material nicht sonderlich hygienisch ist. Mehrere Studien sagen das Gegenteil und darunter des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik. Im Holz verstecken sich sogenannte Tannine. Die sind antibakteriell. Ohne zu übertreiben: Bakterien haben auf Holz schlicht keine Überlebenschance. Zwar sind die Tannine auf der Oberfläche nicht ewig wirksam, aber Schmirgelpapier, Öl und ein bisschen Spaß am Basteln lösen dieses Problem. Reinigen? Kein Problem. Einfach 60 Grad heißes Wasser darüber von beiden Seiten…. Hey! Das erkläre ich euch in einem anderen Artikel. Content und so… 100/5 Punkten!

Stylefaktor:

Zusammenfassung: 5000Ohhhhhyeaaaaahs/5 Punkten. Nach wissenschaftlich unantastbarer Herleitung durch erprobte Methodik bleibt mir als vollkommen neutralem Forscher als einzige Empfehlung das Holzbrett. Es ist stylisch, nachhaltig, hygienisch und funktional. Kaufe keine Plastik-/Kunststoffbretter, Glas nur zur Not und wenn du eine trotzige Rotznase bist. Als vernünftiger Mensch bleibt dir nur Holz als Material für dein Schneidebrett. Das perfekte Geschenk für Foodies. Warum? Man kann es sogar personalisieren mit Gravur und coolen Brandings. Und jeder echte Foodie wird sich riesig über sein neues Schneidebrett freuen. Und an dich denken, wenn er sein Essen darauf schnibbelt.

In unserer Kochschule findest weitere, vermutlich lesenswertere Beiträge als diesen hier, die dich über allerlei Themen aus dem Foodie-Universum füttern. So wie diese hier:

Peace!

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