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Tag des Deutschen Bieres – das sind unsere Biersorten

Zum Tag des Deutschen Bieres stellen wir dir die deutschen Biersorten vor. Dazu liefern wir dir schöne Bilder und machen dir Lust auf ein kühles…

Zum Tag des Deutschen Bieres verschiedene Biersorten in Gläsern auf Theke unter Zapfhahn. Frontalaufnahme.
Zum Tag des Deutschen Bieres stellen wir dir die Deutschen Biersorten vor inklusive toller Bilder und Erläuterungen. © shutterstock / Master1305

Was tun, um an seinem Ehrentag gebührend gefeiert zu werden? Als Mensch sollte man seine Freundschaften pflegen, seine Familie ehren und auch sonst versuchen, es schlicht wert zu sein, dass andere sich an der eigenen Existenz erfreuen können. Das ist super schwer und eine tägliche Aufgabe, deren Herausforderungen immer wieder aufs Neue bewältigt werden wollen. Das klingt anstrengend. Wie macht das eigentlich Bier? In fast 1400 Brauereien werden über 5.000 verschiedene Biere nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut. Knapp neun Milliarden Liter pro Jahr. Davon direkt runde acht Milliarden weggezogen. Ergibt 100 Liter Bier pro Bürger und Jahr (ja ok, ich runde alles nach oben auf, aber ist ja schließlich der Tag des Deutschen Bieres). Was macht Bier so richtig, dass es mehr geliebt wird als alle, die es trinken? Wir feiern es und gehen auf Recherchetournee in den Tiefen der niedergeschriebenen Bierkultur, trinken ein paar zusammen und stellen sie dir vor, die deutschen Biersorten. Um es mit den Liedermachern Joint Venture zu sagen: Trink, Bruder, Trink.

In Deutschland erfunden, gebraut und weltweit getrunken

Vorweg: Nicht alle Biersorten, die außerhalb Deutschlands erfunden wurden, geben nichts auf das Reinheitsgebot: Auch Indian Pale Ale, Pale Ale, Porter und Stout werden in der Regel nach dem Reinheitsgebot gebraut, stammen aber nicht aus den Gehirnen deutscher Bierbrauer, auch wenn sie mittlerweile zurecht, gerne und oft in Deutschland gebraut werden. Aber weil es der Tag des Deutschen Bieres ist, stellen wir dir nur Sorten aus hiesigen Gefilden vor. Zum Deutschen Reinheitsgebot übrigens haben wir einen eigenen Beitrag geschrieben, den du dir unbedingt anschauen solltest. Hast du schon? Top… Sollen wir?

Gut zu wissen: Ober- beziehungsweise untergärig bezieht sich auf die Art der Hefe. Bei untergärigen Biersorten sinkt die Hefe auf den Boden, obergärige Hefen treiben auf. Obergärige brauchen Wärme, um das Bier zu einem Bier zu machen, untergärige mögen es kühl. Entsprechend sind die Biersorten dann auch miteinander geschmacklich verwandt.

Altbier

Wunderschönes Altbier aus Düsseldorf. Credit: Getty Images / Erstudiostok © Getty Images/iStockphoto

Das Altbier ist seit dem 13. Jahrhundert vor allem in Westfahlen, aber auch Sachsen-Anhalt belegt. Das obergärige Bier ist besonders malzig, leicht bitter-süß und hat einen Alkoholgehalt bis 4,8 Prozent. Der Name bezieht sich vermutlich auf die “alte Art” des Bierbrauens. Farbe und Geschmack kommen vom lang gerösteten Darrmalz. Es steht symbolisch für die rheinische Konkurrenz mit Köln, das dem Kölsch frönt.

Berliner Weisse

Berliner Weisse wäre wegen Sirup und Pantsche fast ausgestorben. Heute erlebt es eine Szene-Renaissance und Späti-Kult.
Credit: Sebastian Kopp / EyeEm © Getty Images/EyeEm

Das obergärige Weizenbier hat seinen Namen erst spätestens im 19. Jahrhundert erhalten. Bei Napoleon und seinen Truppen war es als Champagner des Nordens sehr beliebt. Die geografische Herkunft ist namensgebend, denn zu der Zeit war Berlin die Weltbierhauptstadt. Das Mischen mit Sirup entstand um 1920 und sollte den säuerlichen Geschmack etwas abmildern. Es ist ein sehr helles Bier mit wenig Alkohol (2-4 Prozent maximal). Leicht säuerlich, wenig Hopfen, apfelige Süße.

Bock-Biere

Aus traditionellem Bock wurde ein Überbegriff für Starkbier. Credit: Getty Images / standret © Getty Images/iStockphoto

Mindestens 800 Jahre alt ist diese wundervolle Biersorte aus der Hanse Einbeck. Im Laufe der Zeit erweiterte sich der Begriff auf Starkbiere allgemein. Doppelbock, Maibock und Eisbock sind einige Varianten des besonders starken und malzigen Bieres. Klassisch norddeutsch ist es kantig-bitter mit der charakteristisch rauchigen Süße des Malzes. Die Weizenstarkbiere sind entsprechend milder mit fruchtigen Hefearomen. Mindestens 6,8 Prozent Alkoholgehalt verdienen den Namen Starkbier zurecht.

Dunkelbier

Dunkelbier ist farblich in der Mitte zwischen Hellem und Malzbier. © Shutterstock / Smile Studio

Das Dunkelbier, dessen Farbe von Goldbraun bis dunkel variieren kann, ist ein untergäriges, sehr malziges Bier mit einer hohen Stammwürze. Es ist ein sogenanntes Vollbier mit einem Alkoholgehalt von etwa 5,2 Prozent. Das Besondere: Es gilt als das älteste Bier der Welt.

Export

Wie es der Name schon verrät, ist Export-Bier für den Export gedacht. Die Anforderung: Es muss länger haltbar sein als andere Biere. Deswegen wird es noch vor dem Abfüllen mit Wasser gestreckt und immer untergärig gebraut. Exportbier ist genau genommen keine Sorte, da jede Biersorte als Export abgefüllt werden kann.

Gose

Die Urform der obergärigen Biere stammt aus Sachsen und Thüringen. Es ähnelt in der Herstellung, dem Aussehen, Alkoholgehalt und dem Geschmack stark der Berliner Weisse und wird deshalb ebenso häufig als Mixgetränk angeboten. Säuerlich-hefig im Geschmack mit geringem Alkoholgehalt etwas Besonderes.

Kölsch

Kölsch wird in speziellen Gläsern serviert und hat eine sehr helle, feinporige Krone. Credit: shutterstock / Bjoern Wylezich © Shutterstock / Bjoern Wylezich

Die symbolisch ausgetragene Konkurrenz zwischen Köln und Düsseldorf manifestiert sich in den dominanten Biersorten. Kölsch ist die Kölner Antwort auf das Altbier. Der Name des obergärigen, sehr hellen, klar-gelben Bieres ist geschützt und es darf daher nur aus Köln kommen. Der Alkoholgehalt beträgt 4,8 Prozent.

Märzen

Das Märzen oder Oktoberfestbier wird gerne im Freien mit einer Brezel serviert. Credit: shutterstock / thka © Shutterstock / thka

Märzen wird bis heute vor allem in Bayern und Österreich hergestellt. Eine hohe Stammwürze und hoher Alkoholgehalt machen es zu einem beliebten Bier für Festlichkeiten. Der Name stammt aus dem Braumonat März, obwohl es für den Sommer gedacht ist. Den meisten ist es als Oktoberfestbier bekannt, denn traditionell werden hier die letzten Märzen-Fässer angestochen. Goldene oder bernsteinerne Farbe. 5,5-6,2 Prozent Alkohol. Der Hopfengeschmack fehlt fast gänzlich, dafür dominieren karamellige Noten der Malzsorten.

Lager

Auch hierbei handelt sich um eine Bedeutungserweiterung. Ursprünglich war es einfach der Name für Bier, das im Keller im Fass gelagert wurde. Untergärige Biere werden heute so bezeichnet. Dazu zählen Helles, Pilsener und Märzen.

Pils

Eine der weltweit beliebtesten Biersorten: das Pils. Credit: shutterstock / Ziza Stupkova © Shutterstock / Ziza Stupkova

Obwohl ursprünglich aus Tschechien stammend, zählt es zu den deutschen Biersorten. Das untergärige Vollbier ist bekannt durch seine helle, goldene Farbe und die wunderschöne Krone. Sehr hopfenlastige Brauvorgänge, durch deren Kombination die individuellen Aromen entstehen. Das meistverkaufte Bier Deutschlands. Alkoholgehalt 4-5 Prozent.

Rauchbier

Rauchbier wird, wie das Oktoberfestbier, traditionell im März gebraut. Credit: shutterstock / Dietmar Rauscher © Shutterstock / Dietmar Rauscher

Rauchbier macht seinem Namen alle Ehre, denn es besticht durch einen stark rauchigen Geschmack. Der kommt, wie bei den meisten dunkleren Biersorten, durch das Darren des Malzes, welches früher nur durch direktes Feuer möglich. Heute wird diese Technik bewusst nur noch beim Rauchbier eingesetzt, dessen Ursprung in der Stadt Bamberg liegt. Feine Malz- und Hefesüße bei geringer Hopfigkeit. Alkoholgehalt 4-6 Prozent.

Schwarzbier

Schwarzbier kann in der Tat nahezu schwarz sein dank spezieller Malzsorten. Credit: shutterstock / Tik.tak © Shutterstock / Tik.tak

Eine Besonderheit der Dunkelbiere ist das Schwarzbier, das aus Sachsen, Brandenburg und Thüringen stammt. Es ist, wie seine Stammeltern, ein untergäriges Bier, das mit besonders dunklen Malzsorten gebraut wird. Die Aromatik reicht bis zu Schokoladennoten mit einer sehr feinen Süße. Auch eine gewisse Hopfigkeit bleibt erhalten, die eine wenig markante, subtile Bitterkeit durchblicken lässt. 4,8-5 Prozent Alkohol sind relativ zurückhaltend.

Weizen, Hefeweizen, Weissbier

Es steht in vielen Ländern als Sinnbild der deutschen Trinkkultur, das Weizen. Credit: shutterstock / PavelKant © Shutterstock / PavelKant

Der bekannte Klassiker aus Bayern unterscheidet sich signifikant von allen anderen Bieren. Das obergärige, stets naturtrübe Bier glänzt durch seine markanten Hefenoten, die bis zu Bananennuancen reichen können. Gelb bis golden kann es sein mit einem Alkoholgehalt von 5-5,5 Prozent. Eine Besonderheit ist das Kristallweizen, das gefiltert wird und etwas milder hefig schmeckt.

Zwickel, Kellerbier

Das naturtrübe Zwickel oder Kellerbier kommt immer direkt aus dem Braukeller. Credit: Anders Nilsson – Sthlm © Shutterstock / Anders Nilsson – Sthlm

Zu guter Letzt eine echte Kuriosität, zumindest aus Sicht des Bierbrauens. Zwickel wird direkt und ungefiltert nach dem Nachgärungsprozess abgefüllt. Alle Schwebstoffe sind daher enthalten und machen das Aroma so besonders. Allerdings ist es auch das mit Abstand am kürzesten haltbare Bier. Meistens ist es untergärig, jedoch nicht immer. Es kommt immer direkt aus dem Braukeller, weswegen es auch unter dem Namen Kellerbier bekannt ist. Alkohol zwischen 4-6 Prozent. Goldene, immer naturtrübe Farbe. Feine, fruchtige Süße je nach Stammwürze.

So feiern wir den Tag des Deutschen Bieres

Am besten feierst du den diesjährigen Jubeltag auf das Reinheitsgebot mit ordentlich Bier in den verschiedensten Formen. Wenn du einige Sorten noch nicht kennst, probiere sie, du wirst dich garantiert freuen. Wenn du mehr zum Thema Bier wissen möchtest, schau dich in unseren Beiträgen um. Viel Spaß und Prost!

Peace!