Wie bei Oma: Torta della Nonna aus der Toskana

Die Torta della Nonna ist das Herz der italienischen Dessertklassiker, genauso wie ihre Heimat die Toskana das Herz Italiens ist. Unser Rezept dazu:

Die runde Torta della Nonna auf einem Teller mit einem Stück abgeschnitten, das auf einem weiteren Teller daneben steht, sowie eine kleine Schüssel mit Pinienkernen, von oben, vor hellem Hintergrund.
Die Torta della Nonna wird mit gerösteten Pinienkernen und süßem Puderzucker garniert und dann serviert! © Getty Images /Olga Mazyarkina

Die Torta della Nonna ist ein absoluter Dessertklassiker und wird nicht ohne Grund von allen Altersgruppen heiß geliebt. Jede italienische Nonna backt es vermutlich mit ihren eigenen Abwandlungen, im Kern ist das Grundkonzept jedoch gleich. Ihren Ursprung hat die beliebte Torta in der Toskana. Erfahre hier mehr zu der italienischen Region, kulturell und kulinarisch, mit unserem Rezept für die Torta della Nonna.

Die kulturelle Heimat der Torta della Nonna

Die Toskana ist besonders bekannt für ihre kulturellen Schätze: Die Hauptstadt Florenz mit der Kathedrale Santa Maria del Fiore aus dem 15. Jahrhundert, den Uffizien, wo man welche der bedeutendsten Werke der Kunstgeschichte entdecken kann, ganz besonders der Renaissance, die auch das architektonische Bild der Stadt prägt, der alten Brücke Ponte Vecchio aus dem 14. Jahrhundert und vielem, vielem mehr.

Und auch außerhalb der Hauptstadt der Region in Mittelitalien trifft man auf weltbekannte Monumente, wie dem Schiefen Turm von Pisa. Oder man unternimmt eine Zeitreise von der Renaissance ins Mittelalter in den UNESCO-Weltkulturerbe Ort San Gimignano. Bei einem Ausflug an die lange, von Buchten und Sandstränden gesäumten Küste kann man die vielen kulturellen Eindrücke einsinken lassen, und in der Sonne und dem Meerwasser baden. Lehrreiche Städtetouren und entspannte Strandtage: Was will man noch mehr von einem perfekten Italienurlaub? Noch eine Sache fehlt: gutes Essen. Aber auch daran mangelt es nicht in der Toskana.

Die Küche der Toskana

Schon die Etrusker vor 3000 Jahren erkannten das Potenzial der Region und begannen eine Landwirtschaft aufzubauen. Diese besteht bis heute und bringt die besten Produkte hervor. Darunter fallen besonders das erstklassige Getreide und der Wein. Typisch italienisch eben. Typisch ist auch die Liebe für die Einfachheit, das Feiern der Cucina Povera, die ebenfalls im Herzen der italienischen Küche, wie wir sie heute kennen, liegt.

Das Dessert, dass wir repräsentativ für die Toskana ausgewählt haben, weist ebenfalls diese Einfachheit auf und ist mit ihren vielen Variationen ein wichtiges Stück Kultur für ganz Italien. Der landesweite Liebling Torta della Nonna soll ursprünglich aus der Toskana stammen. Sehr passend, dass das Herz Italiens einen so geliebten Kuchen hervorbringt. Entdecke mit unserem Rezept den süßen Geschmack von knusprig-gebackenen Teig und cremiger Pudding-Füllung mit einem Hauch Zitrone, Vanille und gerösteten Pinienkerne, für den typisch italienischen Touch.

Der umstrittene Ursprung der Torta della Nonna

Er muss nicht von einer italienischen Nonna, Großmutter, stammen, um lecker zu schmecken. Tatsächlich soll das Rezept nicht im Haus einer italienischen alten Dame entstanden sein, sondern in der Küche eines Restaurants. Wo genau dieses Restaurant gewesen sein soll, ist umstritten. Jeder Ort möchte gerne der Geburtsort von diesem besonderen Dessert sein. Eine Version besagt, dass es der florentinische Koch Guido Samorini gewesen war, der mit der Tarte sein Dessert-Angebot in dem Restaurant San Lorenzo aufpeppen wollte, mit großem Erfolg!

Seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich die Torta della Nonna weltweit verbreitet. Aber bereits aus Reisetagebüchern aus dem 19. Jahrhundert gehen Berichte hervor, dass Leute die Tarte gegessen und geliebt haben. Ihren genauen Ursprung wird man wohl nie erfahren, dafür kann man aber ihren Geschmack heute noch genießen!

Wie bei der Torta della Nonna ranken sich um viele Speisen Legenden ihrer Herkunft. Italien verlassend, finden wir solche zum Beispiel in Portugal, und zwar zu der nationalen Süßspeise Pastéis de Nata. Wenn du deren Ursprungsgeschichte erfahren und in den Genuss der feinen Tartes kommen willst, solltest du einen Blick in unser Rezept werfen! Unsicherer ist man sich bei der französischen Tarte au Citron, die sich den feinen Zitronengeschmack mit der Torta della Nonna teilt. Die europäischen Küchen haben einiges zu bieten, wenn es um Desserts und Geschichten, die hinter ihnen stecken, geht. Wir helfen dir gerne, Neues zu entdecken:

Wie bei Oma: Torta della Nonna aus der Toskana

Schwierigkeit: Mittelschwer Vorbereitungszeit 40 min Zubereitungszeit 50 min Gesamtzeit 1 hr 30 Min.
Portionen: 1
Beste Saison: Ganzjährig geeignet

Beschreibung

Die Torta della Nonna ist das Herz der italienischen Dessertklassiker, genauso wie ihre Heimat die Toskana das Herz Italiens ist. Zubereitet in den Küchen von Restaurants, Cafés und Privathäusern überall in Italien in den verschiedensten Varianten, zeigen dir wir hier die klassische toskanische Version. Mit einfacher Pudding-Füllung, verfeinert mit leichtem Zitronen- und Vanillegeschmack, getoppt mit gerösteten Pinienkernen. Verlieb dich auch in das süße Herz Italiens!

Zutaten

Für den Teig:

Für die Pudding-Füllung:

Für die Garnierung:

Zubereitung

Den Teig zubereiten:

  1. Vermenge das Mehl, das Backpulver und den Zucker in einer großen Schüssel. Schneide die noch kalte Butter in gleichgroße Würfel und arbeite diese mit den Fingern in die trockene Mehl-Zuckermischung ein, bis ein krümeliger Teig entstanden ist.

  2. Füg das ganze Ei sowie das Eigelb und den Zitronenabrieb zu dem Teig und knete alles nun mit deinen Händen zu einem homogenen Teig. Forme den weichen Teig zu einer Kugel und wickle ihn mit Frischhaltefolie ein. Lass den Teig für etwa eine Stunde im Kühlschrank ruhen.

Die Pudding-Füllung zubereiten:

  1. Während der Teig ruht, kannst du bereits die Pudding-Füllung zubereiten. Verquirle hierfür mit einem Schneebesen die Eigelbe mit 50 g des Zuckers, bis dieser sich vollständig aufgelöst hat. Rühr langsamer mit dem Schneebesen weiter und gib portionsweise das Mehl in die Schüssel. Wenn das gesamte Mehl vollständig in die Ei-Zuckermischung eingearbeitet ist, gieße 60 ml der Vollmilch zu der Mischung und verrühre noch einmal alles kräftig miteinander.

  2. Gieße die restlichen 540 ml Vollmilch in einen kleinen Topf und greif erneut zum Schneebesen, um die restlichen 50 g Zucker, den Zitronenabrieb und das Vanillemark mit der Milch zu verrühren. Erhitze die süße Flüssigkeit bei niedriger Temperatur bis sie langsam anfängt zu köcheln. Nimm den Topf vom Herd und rühre die warme Milch-Mischung direkt unter die vorbereitete Ei-Mischung. Rühre weiter, bis sich alles gut vermischt hat und eine flüssige Creme entstanden ist.

  3. Gib die Creme zurück in den kleinen Topf und erhitze diesen erneut bei niedriger Temperatur. Lasse die Creme köcheln während du sie kontinuierlich rührst, um zu verhindern, dass sie am Boden anbrennt. Die flüssige Mischung sollte so zu einem cremigen Pudding werden. Sobald die perfekte Konsistenz erreicht ist, gib den Pudding in eine Glasschüssel und decke diese mit Frischhaltefolie ab, sodass sich keine Haut an der Oberfläche bildet. Lass den Pudding auf Raumtemperatur abkühlen.

Die Pinienkerne vorbereiten:

  1. Röste in einer Pfanne ohne Öl oder Butter die Pinienkerne an, bis sie leicht braun sind und einen angenehmen Duft abgeben und stelle sie in einer kleinen Schüssel für den späteren Gebrauch zur Seite.

Die Torta della Nonna zusammenstellen und backen:

  1. Mit den Hauptkomponenten zubereitet, kannst du nun die Torta della Nonna zum Backen vorbereiten. Heize als erstes den Ofen auf 180 Grad vor und fette eine Springform mit 26 cm Durchmesser ein.

  2. Nimm für den Boden den gekühlten Teig aus dem Kühlschrank und unterteile ihn in zwei Stücke: Eins sollte ein Drittel, das andere zwei Drittel des gesamten Teiges haben. Roll auf einer bemehlten Unterfläche das größere Stück zu einem runden, etwa zwei Millimeter dicken Boden aus. Leg sowohl den Boden, als auch die Ränder mit dem Teig-Kreis aus, press ihn leicht in die Form und durchlöchere den Boden mit einer Gabel.

  3. Füll den Tarte-Boden mit dem abgekühlten Pudding. Roll nun auch das kleinere Teig Stück zu einem dünnen Kreis aus, der genau wie die Form 26 cm Durchmesser hat. Decke die gefüllte Tarte mit dem Teig-Kreis ab und drücke die aufeinanderliegenden Ränder zusammen.

  4. Jetzt kommen die gerösteten Pinienkerne zum Einsatz: Verteile sie gleichmäßig auf der Oberfläche der Tarte und drücke sie leicht in den Teig ein.

  5. Schieb die fertige Tarte in den vorgeheizten Ofen und back sie für circa 50 Minuten, bis sie eine braun-goldene Färbung angenommen hat. Entnimm die fertige, duftend-warme Torta della Nonna dem Ofen und lasse sie abkühlen, bevor du sie mit Puderzucker bestreust und in Stücken servieren kannst. Genieße die cremig-süße Tarte wie in der Toskana!