Tränenkuchen – einfaches Rezept

Ein Stück Tränenkuchen wird mit Hilfe eines Kuchenhebers von dem Rest des auf einer Kuchenplatte stehenden Tränenkuchens gehoben, sodass man die Haube, den Belag und den Boden von der Seite sehen kann. Im Hintergrund ist eine Tasse Kaffee sowie Zucker zu sehen vor einem grauen Hintergrund.

Der Tränenkuchen, dem wir uns hier widmen, ist eine ganz besondere Art des Käsekuchens. Er hat nämlich nicht nur die charakteristische Kombination aus krossem Mürbeteig und cremiger Füllung aus Quark, Eiern und Sahne. Der Tränenkuchen wird zu all dem noch mit einer Haube aus Baiser getoppt, die leicht überbacken wird. Dieser überbackenen Haube hat der Kuchen dann auch seinen Namen zu verdanken. Denn durch verschiedene chemische Prozesse, die wir hier jetzt nicht im genauen Detail erklären werden (oder können), entstehen beim Abkühlen des Baisers kleine karamellisierte Perlen, die die weiße Haube verzieren. Bei diesen Tränen handelt es sich also nicht um salzige, sondern sehr süße Tränen!

Damit du auch wirklich einen "Tränenkuchen" und nicht einfach einen Käsekuchen mit überbackener Baiser-Haube servieren kannst, musst du die Schritte der Zubereitung genau beachten. Ganz unten findest du wie immer die Zutaten und die Anleitung in Worten beschrieben. Direkt hier haben wir aber auch noch ein Video zu bieten, das dir bei dem Gelingen des Tränenkuchens bestimmt auch hilft:

[kaltura-widget uiconfid="23466145" entryid="0_twlxmfc4" width="100%" height="56.25%" responsive="true" hoveringControls="false" isplaylist="" title="Tränenkuchen" caption="Dieser Kuchen bringt dich zum Weinen – vor Freude. Denn der fluffige Teig, in Kombi mit der herrlichen Creme, der knusprigen Meringue und den kleinen, tränenförmigen Deko-Perlen ist einfach ein Genuss für Auge und den Gaumen. Probier' ihn mit unserer einfachen Anleitung aus:" /]

Das Opfer des antiken Käsekuchens

Apropos Käsekuchen: Hast du gewusst, dass bereits die Bewohner des Antiken Griechenlands in den Genuss des heute immer noch so beliebten Kuchens gekommen sind? Damals nannte man ihn noch "Platte", oder plakoũs  (πλακοῦς) im Alt-Griechischen. Was wahrscheinlich eine Anspielung auf seine platte und runde Form war. Woher man das weiß? Aus antiken Texten, die sich mit Essen und besonders mit dem Essen, das die vielen Philosophen dieser Zeit zu sich nahmen und ihren Gästen anboten, befassten. Ein Autor, der ein ganzes Buch dazu geschrieben hat, hatte den Namen Athenaios. Dank Athenaios wissen wir, dass niemand anderes als Sokrates Frau Xanthippe schon um 400 vor Christus Käsekuchen serviert hat. Oder zumindest hatte sie das vor. Den Kuchen wirklich kosten konnten ihre Gäste jedoch nicht. Er fiel nämlich eines nicht ganz so milden Wutausbruchs genannter Xanthippe zum Opfer — und überlebte nicht. Eine wahre griechische Tragödie der kulinarischen Art.

So viel zu den Fun-Facts rund um den Käsekuchen. Diese Anekdote kannst du gerne beim Servieren deines Tränenkuchens erzählen, um deine Gäste zu belustigen. Doch siehe zu, dass der kostbare Kuchen sich außer Reichweite befindet, falls ein Wutausbruch sich anzubahnen droht. Prioritäten müssen hier gesetzt werden. Und falls ein gelungener Käsekuchen und die Rettung von diesem deine Priorität ist, ist dieser Beitrag zu den Fehlern beim Käsekuchen-Backen bestimmt interessant für dich!

Neben dem Tränenkuchen gibt es natürlich noch viele weitere moderne Variationen des antiken Käsekuchens, bei denen du dein Können unter Beweis stellen kannst. Bediene dich einfach aus dieser großen Anzahl an Angeboten:

Zubereitungs-Methode ,
Küche
Schwierigkeit Mittelschwer
Zeit
Vorbereitungszeit: 45 min Zubereitungszeit: 35 min Ruhezeit: 8 Stunde Gesamtzeit: 9 hrs 20 Min.
Portionen 26
Beste Saison Ganzjährig geeignet
Beschreibung

Den Tränenkuchen kannst du zu besonderen Anlässen zubereiten, denn diese Käsekuchen-Variante ist mit besonders viel Finesse versehen!

Zutaten
    Für den Teig:
  • 75 Gramm Butter (weich)
  • 75 Gramm Zucker
  • 200 Gramm Mehl
  • 1 Ei (L)
  • 1 Backpulver
  • Für den Belag:
  • 500 Gramm Magerquark
  • 1 Ei (M)
  • 1 Eigelb
  • 150 Gramm Zucker
  • 250 Milliliter Schlagsahne
  • 250 Milliliter Milch
  • 150 Milliliter Öl
  • 10 Gramm Vanillezucker
  • 25 Gramm Vanillepulver
  • Für die Haube:
  • 4 Eiweiß
  • 90 Gramm Zucker
Zubereitung
    Den Teig zubereiten:
  1. Im ersten Schritt für den Teig die weiche Butter in gleichgroße Würfel schneiden und in eine große Rührschüssel geben. Die Butterwürfel mit dem Zucker überstreuen und dann das Mehl in die Schüssel sieben. Jetzt noch das Ei und das Backpulver zu den Zutaten geben und alles mit den Händen zu einem homogenen Teig verkneten. Sobald der Teig einheitlich und fest geworden ist, ihn zu einer flachen Scheibe formen, in Frischhaltefolie einwickeln und im Kühlschrank eine halbe Stunde ruhen lassen.

  2. Eine Springform mit 26 cm Durchmesser gut einfetten und bereitstellen.

  3. Nach der halben Stunde den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, eine Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen und die flache Teigscheibe zu einem dünnen, runden Boden ausrollen, der etwa einen Durchmesser von 40 cm hat. Den Boden in die gefettete Form legen, an Boden und Rand festdrücken und den überstehenden Rand einmal umklappen, sodass dieser doppelt so dick ist

  4. Den Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und sich jetzt dem Belag widmen.

  5. Den Belag zubereiten:
  6. Dafür den Quark in eine Schüssel geben und nacheinander das Ei, das Eigelb, den Zucker, die Sahne, die Milch, das Öl, den Vanillezucker und das Vanillepulver in die Schüssel geben. Mit einem Handrührer alles vorsichtig zu einer flüssigen, einheitlichen Masse verrühren, dabei das Tempo nicht zu hoch stellen.

  7. Die mit dem Teig ausgelegte Form bereitstellen und die flüssige Quark-Masse auf den Boden gießen. Die Form nun in den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene schieben und 30 Minuten lang backen. Wenn die Füllung leicht angestiegen ist und eine zarte gold-braune Färbung angenommen hat den Kuchen aus dem Ofen nehmen und etwa eine Stunde abkühlen lassen.

  8. Die Baiser-Haube vorbereiten:
  9. Diese Zeit dafür nutzen, um die Baiser-Haube des Tränenkuchen zuzubereiten. Dafür die vier Eiweiße in einer Schüssel aufschlagen und dabei den Zucker hinzugießen. Alles zu einem steifen Eischnee aufschlagen.

  10. Den Ofen wieder auf die 175 Grad bringen.

  11. Bei dem abgekühlten Kuchen in der Springform den Ring entfernen und den vorbereiteten Eischnee gleichmäßig auf der Oberseite des gebackenen Belags verstreichen, sodass nichts mehr von ihm zu sehen ist.

  12. Den Kuchen mit der neuen Schicht jetzt wieder in den Backofen schieben und darin die weiße Haube etwa drei Minuten lang anbräunen lassen. Den fertig gebackenen Kuchen dann anschließend auf Raumtemperatur abkühlen lassen und dann über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Morgen sollten sich dann auf der weiß-bräunlichen Haube kleine Karamell-Perlen gebildet haben, die wie Tränen aussehen und dem Kuchen seinen Namen geben

  13. Den Käsekuchen samt Baiser-Haube und Tränen jetzt nur noch in Stücke schneiden, servieren und genießen!