Döner – Imbiss-Klassiker selbst gemacht!

Döner Kebab auf marmoriertem Untergrund.

Hach ja, der Döner. Er ist uns seit frühen Jugendtagen ein treuer Begleiter. Ob nun als Teenie, als wir den Imbiss-Klassiker noch heimlich gekauft und trotz Muttis gesundem Gemüseauflauf gegessen haben – oder als Mittzwanziger:in, als er (wir völlig kaputt und latent angetrunken) der ideale Snack auf dem Rückweg vom Club war. Döner geht immer. Und was man vielleicht so gar nicht auf dem Schirm hat: Döner kann man auch selbst machen!

Wir gehen jetzt mal stark davon aus, dass du keinen Drehspieß dein Eigen nennst. Völlig nachvollziehbar, weshalb wir in diesem Rezept auch auf einen solchen als Kochutensil verzichten. Geht glücklicherweise auch ohne – auch wenn es strenggenommen schon ein bisschen sexy ist, die Küche auf diese Weise ein wenig zu erweitern. Wir schneiden das Fleisch einfach. Dazu unsere super spezielle Dönersauce – und all die Zutaten, die du eben toll findest in deinem gefüllten Fladenbrot. So einfach kann Glück sein.

Und wenn du gern weitere Highlights der türkischen Küche kennenlernen willst, lassen wir dich selbstverständlich nicht im Stich. Guck mal:

Lust auf ein wenig "unnützes Wissen"? Der Döner zählt ja schon irgendwie als Teil der türkischen Küche – ist aber strenggenommen, wie wir sicher alle wissen, eine deutsche Erfindung eines Türkens. Was irgendwie so keiner weiß: WO wurde das Ganze nun von überhaupt WEM erfunden? Es gibt ein paar Berliner, die dieses Prunkstück der Imbiss-Küche als Erstes erfunden haben wollen. Daneben gibt es auch noch einen Herren aus dem schwäbischen Reutlingen, der sich sicher ist, dass er selbst es war.

Die am meisten verbreitete Version der Geschichte besagt: Es gab einmal einen türkischen Gastarbeiter namens Kadir Nurman. Der arbeitete Ende der 1960er Jahre in Stuttgart beim Automobilhersteller Daimler. 1972 zog es ihn dann nach Berlin. (Überraschung: Offenbar war Berlin auch damals schon ein begehrtes Umzugsziel der Schwaben. Zwinkersmiley.) In der heutigen Hauptstadt angekommen, hat Nurman schnell gemerkt: Hossa, die Berliner:innen sind ja immer in Eile. Die brauchen einfach einen guten Snack, so für zwischendurch. Einen, für den man keine kleinen Holzgäbelchen braucht. Da kam er dann (der Legende nach) auf die teuflisch gute Idee, den Berliner:innen ein mit Fleisch und Zwiebeln gefülltes Fladenbrot zwischen die nervösen Finger zu drücken.

Soweit, so gut. Jeder, der schon mal leidenschaftlich in einen Döner gebissen hat, weiß, dass das alles andere als einfach und handlich ist – und die fabrizierte Sauerei nimmt gut und gerne einen Radius von 1,50 Meter ein. Aber hey – es hat sich trotzdem durchgesetzt. Damals noch ohne Tomate und Sauce, aber schon zubereitet am Drehspieß und verkauft an einem Stand am Berliner Bahnhof Zoo. Gut 50 Jahre später gibt es über 16.000 Döner-Läden in Deutschland. Eine echte Erfolgsgeschichte! Nun ja. Wäre es gewesen, wenn sich Nurman seine Idee hätte patentieren lassen...

Zubereitungs-Methode
Küche
Gänge
Schwierigkeit Anfänger
Zeit
Zubereitungszeit: 45 min Ruhezeit: 90 min Gesamtzeit: 2 hrs 15 Min.
Portionen 4
Beste Saison Ganzjährig geeignet
Beschreibung

Heute gibt's bei uns mal Imbiss-Küche, ganz selbst gemacht. Probiere mal unseren Döner! Nicht ganz so schnell in der Hand, wie die gekaufte Variante – aber sagenhaft lecker.

Zutaten
    Für das Fleisch:
  • 800 Gramm Kalbsfleisch (Schulter oder Hüfte, am Stück)
  • 4 Esslöffel Öl
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • Oregano
  • Thymian
  • Kreuzkümmel
  • Salz, Pfeffer
  • Für die Sauce:
  • 400 Milliliter Joghurt (türkisch)
  • 1 Becher Ayran
  • 2 Esslöffel Schmand
  • 3 Esslöffel Mayonnaise
  • 4 Knoblauchzehen
  • Salz, Pfeffer
  • Chiliflocken (nach Belieben)
  • frische Kräuter (nach Belieben)
  • Außerdem:
  • 1 Fladenbrot (in Viertel geteilt)
  • Rotkraut (eingelegt, optional)
  • Weißkohl (in Streifen geschnitten, optional)
  • Blattsalat (optional)
  • Tomaten (in Scheiben, optional)
  • Salatgurke (in Scheiben, optional)
  • Zwiebeln (in halben Ringen, optional)
  • Chilischoten (in Ringen, optional)
  • Feta (in Würfeln, optional)
Zubereitung
  1. Zunächst das Fleisch vor Zubereitung eine Stunde ins Gefrierfach legen. Leicht angefroren lässt es sich mit einem scharfen Messer hauchdünn schneiden, sodass es auch ohne Dönerspieß die gewohnte Form einnehmen kann.

  2. Dann auch Zwiebel und Knoblauch abziehen und fein hacken. Alles zusammen mit dem geschnittenen Fleisch, dem Öl und den Gewürzen und den Kräutern in eine Schüssel geben und eine halbe Stunde ziehen lassen. 

  3. Währenddessen die Sauce zubereiten. Türkischen Joghurt, Ayran, Schmand sowie Mayonnaise in einer Schüssel zu einer glatten Sauce verrühren. Vier Knoblauchzehen hineinpressen. Sauce mit frischen Kräutern, Salz, Pfeffer und Chiliflocken würzen, dann kaltstellen. 

  4. Je nachdem, welche weiteren Zutaten du im Döner wünschst, sollten diese nun vorbereitet werden. Anregungen findest du in der Zutatenliste. Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen. Fladenbrote aufschneiden und im Ofen backen. 

  5. In der Zwischenzeit das marinierte Fleisch scharf anbraten, bis es gar und leicht knusprig ist.

  6. Nun geht es ans Befüllen! Gegrilltes Brot mit Sauce bestreichen, dann mit Fleisch und weiteren Zutaten nach Wahl füllen. Hier kann jede:r, der oder die mitisst, gerne selbst den Ton angeben – und nach Belieben ins Fladenbrot klatschen, wonach das Herz so strebt.