Seltener Gelber Tee

Ein Tablet aus gewobenem Stroh mit einer Ton-Kanne, einem Holzteller mit losen Gelber Tee Blättern und zwei kleinen Tassen mit gelbem Tee, steht neben weiteren zwei Tassen gelben Tee vor einem Holzhintergrund, von oben.

Huángchá 黄茶 ist der chinesische Name des aus China stammenden Gelben Tees. Der erste Charakter (Huáng) bedeutet einfach „gelb“, und der zweite (Chá) „Tee“. Wörtlich übersetzt, heißt der besondere Tee also „Gelbtee“. Teesorten, die nach ihrer Farbe benannt sind, begegnet uns auch bei dem weißen, grünen und schwarzen (im asiatischen Raum roten) Tee. Mit diesen Teesorten hat der Gelbe Tee die Ursprungspflanze Camellia sinensis gemeinsam.

Was ihn von anderen Teesorten aber abhebt, ist erstens natürlich seine Farbe. Diese kann von zartem Zitronengelb bis zu einem vollen honig-gold Gelb reichen. Diese große Farbpalette entspricht auch der Geschmackspalette des gelben Tees. Er zeichnet sich durch samtig-weiche Töne mit leicht blumig-süßer Note aus und hat nichts von dem bitter-grasigen Geschmack des Grüntees. Lust auf ein Tässchen Tee, bevor du mehr über die Spezialität erfährst? Dann schau mal hier:

Trotz des unterschiedlichen Aussehens und Geschmacks teilen sich grüner und gelber Tee aber viele gesundheitliche Vorteile. Auch der gelbe Tee hat einen hohen Anteil an gesunden Antioxidantien und Aminosäuren, überwiegend die Säure L-Theanine. L-Theanin sorgt dafür, dass Tee-Sorten eine natürlich entspannende Wirkung haben. So neutralisieren sie den Koffein-Anteil des Tees, der aufmuntern, jedoch auch rastlos machen kann. L-Theanin im Gegensatz hilft einem dabei, sich zu konzentrieren und fokussieren und innere Ruhe zu finden.

Der Herstellungs-Prozess des Gelben Tees

Für den gelben Tee werden die jungen Knospen und die ersten Blätter der ersten Ernte im Frühling verwendet. Die Erntezeit begrenzt sich so auf gerade mal zwei bis drei Wochen. Dieser Umstand sorgt für eine hohe Qualität, aber sehr niedrige Quantität der Blätter, die dann zu Gelbem Tee weiterverarbeitet werden.

Gelber Tee teilt sich einerseits Herstellungs-Schritte mit dem Grünen Tee, andererseits bekommt er eine ganz besondere Behandlung, die sonst kein anderer Tee unterläuft: Das Ruhen. Nach der Ernte fixiert man die Blätter der Camellia sinensis Pflanze wie beim Grüne Tee. Das bedeutet, die Blätter welken nicht, wie es bei weißem Tee, schwarzem und Pu Erh Tee der Fall ist, sondern trocknen unter heißem Dampf, was verhindert, dass der Tee oxidiert. Dieses Erhitzen der Blätter klingt einfacher als es ist. Es muss einem speziellen Vorgang mit strengen Temperatur- und Zeitvorgaben verfolgen. So kann es bei dem Gelben Tee bis zu drei Tage lang dauern, bis die Blätter bereit für den nächsten Schritt sind.

In diesem werden die Blätter gerollt, um das natürliche Aroma zu präservieren und die Öle in den Blätterwänden freizusetzen. Die gerollten Blätter häuft man in dem „Men Huang“ genannten Herstellungs-Schritt auf einen Berg, den man dann mit feuchten Tüchern bedeckt. Unter diesen sammelt sich die warme Feuchtigkeit, in der die Teeblätter ruhen.


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Dieser zusätzliche Schritt nimmt dem Tee den bitteren und grasigen Geschmack der typisch für Grünen Tee ist. Zusätzlich fördert das Ruhen in der feucht-warmen Umgebung einen chemischen Prozess, der das Chlorophyll in den Blättern zerfallen lässt. Chlorophyll ist für die grüne Farbe des Grün Tees verantwortlich. Durch den Verfall in dem Herstellungsprozess des Gelben Tees verlieren die Blätter also ihre grüne Farbe und nehmen stattdessen einen sanften, honigfarbenen Gelbton an. Geschmack und Farbe intensivieren sich dann bei einem länger andauernden Trocknungs-Prozess als bei den anderen Teesorten.

Gelber Tee als eine der seltensten Tee-Sorten der Welt

Gelber Tee ist ein besonders wertvoller Tee, was neben seinem Geschmack auch mit seiner komplizierten Herstellung und der daraus resultierenden limitierten Erhältlichkeit zu tun hat. Nur wenige Tee-Regionen Chinas sind auf die Produktion von Gelbem Tee spezialisiert und noch weniger Tee-Meister kennen die Geheimnisse der Produktion. Dieses Geheimnis wird streng gehütet, um die Exklusivität des Tees zu garantieren.

Außerhalb der ersten Tee-Nation wird er gar nicht hergestellt und wird auch noch nicht so lange dort verkauft. Der Verkauf von Gelbem Tee übersehen seit über 1300 Jahren die Herrscher Chinas. Zu Zeiten der Kaiser war er speziell für diese und hoch angesehene Gäste des Hofes produziert. Viele der wenigen Regionen Chinas, die den Tee produzieren, wie beispielsweise die Insel Jun Shan, sind heute immer noch Eigentum des Staates, dessen Oberhaupt das letzte Wort im Handel damit hat. Die ersten Ergebnisse der Herstellung des Gelben Tees sollen immer noch für Mitglieder der Regierung und hochstehende Diplomaten reserviert sein. Als nächstes wird der Gelbe Tee dann auf dem chinesischen Markt verkauft und das wenige, was dort keinen Profit macht, kommt dann ins Ausland.

So ist es uns heute immerhin möglich, in den Geschmack des exklusiven Tees zu kommen. Bei so einem wertvollen Genuss ist es besonders wichtig, den Tee gut zu behandeln. Das bedeutet ihn so zuzubereiten, dass seine vielseitige Geschmackspalette auch wirklich zum Vorschein kommt. Wir erklären dir, wie dir dies gelingt:

Küche
Gänge
Schwierigkeit Anfänger
Zeit
Zubereitungszeit: 5 min Gesamtzeit: 5 Min.
Portionen 2
Beste Saison Ganzjährig geeignet
Beschreibung

Von dem chinesischen Gelben Tee hast du wahrscheinlich noch nicht viel gehört. Das liegt an der Seltenheit des besonderen Tees. Wir erzählen dir mehr zu seiner Geschichte, und wie du ihn zubereitest.

Zutaten
  • 400 Milliliter Wasser
  • 4 Teelöffel Gelber Tee (lose)
Zubereitung
  1. Das Wasser auf eine Temperatur zwischen 75 und 85 Grad erhitzen. Unterschiedliche Varianten des Gelben Tees können unterschiedliche Hitze zum Aufbrühen benutzen, dafür auf die Anweisungen auf der Verpackung achten. Auf keinen Fall zu heiß aufbrühen, da sonst der zarte Geschmack verloren geht.

  2. Den losen Gelben Tee in eine Teekanne geben und das Wasser in seiner idealen Temperatur über die Blätter gießen. Die Kanne abdecken und den Tee für zwei bis drei Minuten ziehen lassen.

  3. Den gebrühten Tee in zwei Tassen gießen. Der Tee in der Teekanne kann erneut aufgegossen werden. Bei jedem weiteren Aufguss die Blättere eine Minute länger ziehen lassen, um einen intensiven Geschmack zu erhalten. Abhängig von der Qualität des Gelben Tees kann er bis zu fünf Mal aufgegossen werden.