Luroufan: Taiwanesisches Schüsselglück

Eine Schüssel mit Luroufan auf Reis

Wer nach Taiwan reist und in etwaige Food Guides blickt, dem wird vor allem eins empfohlen: Luroufan. Hierbei handelt es sich geschmorten Schweinebauch, der zuvor eine Stunde lang in einer aromatische Sauce köchelt, sodass er auf der Zunge butterweich zerfällt. Dazu noch eine Schüssel frisch gekochter Reis und ein Ei – fertig ist taiwanesisches Comfort Food.

Die Wurzel von Luroufan liegen ganz klar in Taiwan und es wird dort auch quasi einem immateriellen Kulturgut gleichgesetzt. 2011 nämlich schrieb der Michelin Green Guide das Fleischgericht der chinesischen Provinz Shandong zu – ganz zum Unmut der Taiwanes*innen. Um die wahre Herkunft deutlich klarzustellen, veranstaltete die Hauptstadt Taipei daraufhin eine große Luroufan-Session: Mehr als 1.000 Schüsseln frischgekochtes Nationalgut wurden an die Passant*innen herausgegeben. Dass Essen durchaus mal für die ein oder andere hitzige Diskussion sorgen kann, erfuhr auch die koreanische Nationalbeilage im Streit mit China. Dass hierbei Verwechslungen vorkommen ist leider manchmal unvermeidbar – so verbinden China und Taiwan aufgrund ihrer Wurzeln so einige kulinarische Begebenheiten.

Moment mal – geschmorter Schweinebauch auf dampfendem Reis? Zurecht mögen hier manche an das vietnamesische Thit kho trung denken, das einem ähnlichen Prinzip folgt. Der Unterschied: Die Fleischstücke sind wesentlich größer und hier wird tatsächlich eine Karamelsauce hergestellt, die noch mit Kokoswasser verfeinert wird.

Wir sind jedoch in erster Linie hier, um leckeres Essen zu genießen. Neben geschmortem Schweinebauch hat die taiwanesische Küche noch so einige andere Schätze, die ich euch nur wärmstens empfehlen kann:

Zubereitungs-Methode
Küche
Gänge
Schwierigkeit Anfänger
Zeit
Vorbereitungszeit: 20 min Zubereitungszeit: 60 min Gesamtzeit: 1 hr 20 Min.
Portionen 2
Beste Saison Ganzjährig geeignet
Beschreibung

Luroufan ist Reis mit geschmortem und fein gehackten Schweinebauch. So simpel und doch so lecker!

Zutaten
    Für die frittierten Schalotten
  • 125 Milliliter Öl
  • 70 Gramm Schalotten
  • Für das Fleisch
  • 3 Shiitake-Pilze
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 2 Eier
  • 225 Gramm Schweinebauch (mit der Haut)
  • 1 Esslöffel Zucker
  • 2 Esslöffel Sojasauce (hell)
  • 1 Esslöffel Sojasauce (dunkel)
  • 2 Esslöffel Shaoxing-Wein
  • 1/4 Teelöffel Fünf-Gewürz-Pulver
  • 1 Prisen weißer Pfeffer
  • 220 Gramm Jasminreis
  • Lauchzwiebel (gehackt)
Zubereitung
    Die Schalotten frittieren
  1. Einen Topf mit neutralem Speiseöl erhitzen. Die Schalotte in feine Scheiben schneiden und in dem Öl frittieren, bis sie goldbraun und knusprig sind. Mithilfe eines Siebs hinausschöpfen.

  2. Das Fleisch zubereiten
  3. Shiitake-Pilze in warmem Wasser einweichen. Zwei hartgekochte Eier vorbereiten. Den Knoblauch abziehen und klein hacken. Den Schweinebauch in 3-4 cm dicke Streifen schneiden. Eine Pfanne bei mittel-hoher Hitze ohne Öl erhitzen und darin das Fleisch anbraten, bis es gleichmäßig gebräunt ist. Knoblauch sowie Zucker einrühren und solange braten, bis sich der Zucker aufgelöst hast. Die Shiitake-Pilze würfeln.

  4. Zum Schmoren die beiden Sojasaucen, Shaoxing-Wein, Fünf-Gewürz-Pulver, weißer Pfeffer, Shiitake-Würfel, ein wenig Schalotten und die Eier hinzugeben. Das Wasser, indem die Shiitake-Pilze aufgeweicht worden sind, hineingeben. Mit weiterem Wasser begießen, sodass das ganze Fleisch damit bedeckt ist. Alles einmal aufkochen und dann auf niedrigster Stufe zugedeckt für 1 Stunde köcheln lassen. Immer mal wieder den Wasserstand checken und auffüllen, wenn nötig. Ggf. reduzieren, falls die Sauce zu dünnflüssig ist – zu dick sollte sie jedoch auch nicht sein. In den letzten 30 Minuten den Reis nach Packungsanweisung kochen.

  5. Wenn die Sauce die richtige Konsistenz (leicht angedickt, aber dennoch flüssig) hat, mit frischem Reis und gehackten Lauchzwiebeln servieren. Guten Appetit!