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Süß- und Sauerkirschen: Was sind die Unterschiede?

Was ist der Unterschied zwischen Süß- und Sauerkirschen? Wir liefern die Fakten für den Quiz-Abend und verraten, ob es Piemont-Kirschen gibt.

Draufsicht: Eine auf einem Holzboden liegende Metallschüssel mit vielen Kirschen.
Gibt's einen Unterschied zwischen Süß- oder Sauerkirschen? Ach, egal! Wir verbinden viele unbeschwerte Kindheitserinnerungen mit Kirschen. © Shutterstock / Boule

Wir haben in den letzten Wochen ganz schön viele Kirschen gefuttert. Überall auf den Märkten und an den Obstständen am Wegesrand leuchteten uns die roten Steinfrüchte entgegen. Sie wollen gekauft und möglichst rasch verzehrt, verbacken oder zu Kompott und Konfitüre verarbeitet werden. Denn nur eine frische Kirsche ist eine gute Kirsche. Warum die roten Aroma-Bömbchen jedoch manchmal süß und manchmal sauer sind, das wollten wir dann doch genauer wissen. Und die besten Rezepte liefern wir dir gleich dazu. Hier ist unser Bericht über die Unterschiede von Süß- und Sauerkirschen..

Süß- und Sauerkirschen: Was sind denn nun die Unterschiede?

Die spontane, erste Antwort klingt ja schon im Namen mit. Süßkirschen (Prunus avium) sind eben süß und Sauerkirschen (Prunus cerasus) eben sauer. Beide Arten stammen aus Kleinasien und Südosteuropa. Die Sauerkirsche ist dabei im Anbau anspruchsloser und verhilft so auch finnischen und norwegischen Kirschbauern zu Ernteglück. Die Süßkirsche dagegen bevorzugt wärmere Gefilde mit milderen Wintern. Beide Sorten werden hauptsächlich auf der Nordhalbkugel angebaut. Sie gedeihen zwar auch auf der Südhalbkugel, aber nur in wirtschaftlich wenig interessanten Erntemengen. Warum aber saure Kirschen anbauen, wenn es denn auch süße gibt? Den Grund dafür verraten dir die folgenden Abschnitte.

Süßkirschen: Von der Hand in den Mund

Grundsätzlich sind Süßkirschen, bei denen man zwischen den festfleischigen Knorpelkirschen und den etwas weicheren Herzkirschen unterscheidet, stets süß und saftig. Und das ist keine Frage der dunklen Farbe: So kann eine helle Napoleon süßer sein als eine tief dunkelrote Schneiders Späte Knorpel. Knorpelkirschen eignen sich bevorzugt zum Frischverzehr, am besten selbst vom Baum gepflückt und gleich verputzt. Das weiß ich aus meiner Kindheit. Leider waren die Amseln immer ein Ticken schneller als wir Kinder! Was waren wir enttäuscht, wenn über Nacht plötzlich alle Kirschen weg waren.

Wenn wir heute genüsslich eine knackige, dicke Sam oder Ferrovia verzehren und danach den Kern in hohem Bogen ausspucken, ist das pures Sommerglück. In den USA hat dieses Sommerglück schon eine lange Tradition: Seit 1974 wird dort an jedem ersten Samstag im Juli der Tag des Kirschkernspuckens zelebriert. Und was ist mit den weicheren Herzkirschen? Um die reißen sich Manufakturen edler Obstbrände, um daraus Kirschwasser zu destillieren. Dazu werden die Kirschen übrigens nicht entsteint, da in den Kernen wichtige Mandel- , Marzipan- und Schokoaromen schlummern, die während der Gärung und der anschließenden Destillation herausgearbeitet werden. Wir nähern uns der Antwort auf die Frage: Süß- und Sauerkirschen: Was sind die Unterschiede?

Sauerkirschen: Sauer macht glücklich

Zugegeben, frisch verzehrt ist so eine Sauerkirsche kein kulinarisches Highlight. Aber in eine reife Quitte würde man ja auch nicht einfach so reinbeißen: Um ihren wahren Wert zu erkennen, muss man sich bei Quitte, aber eben auch bei der Sauerkirsche etwas Mühe geben. Die Zauberworte lauten Hitze und Zucker. Mit deren Hilfe kann man aus Sauerkirschen wie der beliebten Schattenmorelle köstliche Leckereien wie Kirschkompott, Kirschkonfitüre oder Kirschkuchen herstellen. Wo die Süßkirsche zu einem Haufen Matsche verkocht, läuft die Sauerkirsche zu wahrer Höchstform auf. Und dann gibt es diese fruchtigen Köstlichkeiten:

Fun Fact: Der Süßwarenhersteller Ferrero macht sich die saisonale Attraktion zu Nutze und wirbt für seine nur zeitlich begrenzt erhältliche Praline mit einer gewissen Piemont-Kirsche. Italien-Kenner wissen jedoch, dass im Piemont zwar jede Menge Haselnüsse, aber keine Kirschen wachsen. Und so gibt es auch keine „Piemont-Kirsche“, die ist nur ein Marketing-Gag. Angekauft werden die Früchte im Ausland, meist in Baden, aber auch in Polen.

Süß- und Sauerkirschen: Eine kurze Glücks-Saison

Gleichgültig, was nun die Unterschiede zwischen Süßkirschen und Sauerkirschen sind, eines ist ihnen gemein: Die Kirschenzeit ist kurz, und die empfindlichen Früchte eignen sich nicht zum Lagern. Also rauf auf die Märkte und frisch genießen, ist das Motto! Mit unseren tollen Rezepten holst du alles kulinarisch Mögliche aus der Saison heraus.

Noch mehr über Süß- und Sauerkirsche, Steinfrüchte und andere Obstsorten gibt es hier:

Kirschen gibt es in rot, gelb und schwarz. In ihnen steckt viel Vitamin C und sie haben trotz ihrer Süße nur wenige Kalorien. Geht das? Klar! Denn das Steinobst bestehen zu 85 Prozent aus Wasser. Und 100 Gramm Kirschen haben gerade mal 55 Kilokalorien – also her mit den schönen Früchtchen.

Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!