Veröffentlicht inGut zu wissen

Chinesisches Kochmesser: Das Besondere am Chai Dao

Ein chinesisches Kochmesser, auch als Chai Dao bekannt, ist ein ebenso eindrucksvolles wie geniales Werkzeug. Warum, erfährst du jetzt hier!

Eine Hand führt ein Chai Dao und schneidet eine Kartoffel in dünne Scheiben. Es handelt sich um ein chinesisches Küchenmesser.
Ein chinesisches Küchenmesser in seiner natürlichen Umgebung. So wird ein Chia Dao artgerecht gehalten. © Getty Images / 06photo

Wir kennen es aus der Küche unseres Lieblings-Chinesen oder aus den angesagten Instagram-Videos chinesischer Kochartisten: Ein chinesisches Kochmesser, auch als Chai Dao bekannt, ist ein ebenso eindrucksvolles wie geniales Werkzeug. Was das Besondere an diesem Messer ist, das eher an ein Hackebeil erinnert, haben wir genauer untersucht. Hier ist unser Bericht.

Chinesisches Kochmesser: Chai Dao – Mordwerkzeug oder Präzisionsinstrument?

Ein Chai Dao unterscheidet sich schon optisch von den meisten bei uns gebräuchlichen Kochmessern. Während deren gewölbtes Klingenblatt länglich und spitz zuläuft und so den Messern eine gewisse Eleganz verleiht, wirkt ein Chai Dao mit seinem großen, rechteckigen und hohen Klingenblatt eher gedrungen, fast schon klobig. Man fragt sich unwillkürlich, wie man mit einem solch groben Instrument Möhrchen oder Zwiebeln in feine Streifen oder Würfel verwandeln soll. Glaube mir: Auf ein chinesisches Kochmesser ist Verlass! Die Zubereitung etwa dieser Gerichte wird dich vor Glück grinsen lassen:

Das Schneiden von Würfeln oder schmalen Streifen ist so einfach und schön, dass du deine Dienste garantiert auch Nachbarn anbieten wirst. Oder einen neuen Lieferdienst für geschnippeltes Glück gründest. Denn das Chai Dao wirft bei diesen Arbeiten seine Hauptvorteile in den Ring. Und die sind eine gerade, rasiermesserscharfe Klinge sowie das hohe Gewicht. Übertrieben gesagt, legt man nur die Klinge auf, und das Messer schneidet sich wie von selbst durch das Schneidgut.

Durch das hohe Klingenblatt lässt es sich zudem präzise führen und ermöglicht so auch feinste Schnitte. Allerdings muss man in Vergleich zu einem „normalen“ Kochmesser ein wenig umlernen. Was Du beim Umgang mit einem Chai Dao beachten musst, erklären wir im nächsten Abschnitt. Denn ein chinesisches Kochmesser ist etwas Besonderes!

Du willst unser Rezept des Tages – direkt auf WhatsApp? Klicke auf das Logo und abonniere unseren brandneuen Kanal!

WhatsApp-Logo
© AdobeStock/Nur Maulidiah

Die wichtigsten Techniken: So schneidest du richtig

Schau dir mal das Bild an: Das Klingenblatt eines Chai Dao ist nicht nur hoch, sondern die Klinge ist zudem komplett gerade. Möchtest Du präzise arbeiten, musst du das Messer auch richtig anfassen. Dazu benutzt du den bewährten Pinch Grip!

Aus Stahl geschmiedet und doch sensibel: Ein chinesisches Chai Dao muss gepflegt und geschliffen werden. Getty Images / dusanpetkovic © dusan petkovic

Und der geht so: Während Du das Klingenblatt zwischen deinen ausgestreckten Daumen und deinen angezogenen Zeigefinger klemmst, umfassen nur die restlichen drei Finger den eigentlichen Griff. Hast du dein Chai Dao im Griff, heißt es auch beim Schneiden umdenken. Denn durch die gerade Klinge kommt man mit dem gewohnten Wiege-Schnitt nicht weiter: Damit rammst du nur die Klingenspitze ins Schneidebrett und triffst das Schneidgut nicht richtig.

Du musst die Klinge immer parallel zum Schneidebrett halten und sie beim Absenken nach vorn schieben. Das nennt sich dann Schiebeschnitt. Mit etwas Übung wirst du bald sehen, wie präzise und fein man so Gemüse schnippeln kann – und wie schnell dazu.

Nur bei Kräutern kommt eine weitere Technik ins Spiel: Du platzierst die Spitze der Klinge vor dem Kräuterhäuflein und hebst und senkst dann das Chai Dao wie eine Schranke. Für ein chinesisches Küchenmesser benötigst du kaum Kraft, denn das Gewicht erledigt das Schneiden fast von selbst. Hast Du den Pinch Grip und die beiden Schneidetechniken drauf, wirst du viel Freude am Arbeiten mit einem Chai Dao haben.

Fazit Chai Dao: Ein chinesisches Kochmesser für Liebhaber

Einige chinesische Restaurants gewähren Besuchern Einblicke in ihre Küche. Schau bei deinem nächsten Besuch genau hin! Dir wird auffallen, dass die Köche sämtliche Schneidearbeiten mit einem einzigen Messer erledigen: dem Chai Dao. Mehr brauchen sie nicht. Denn das breite Klingenblatt dient auch dazu, mit der Hand geschnittene Kräuter oder Gemüsestücke in Richtung Kochtopf zu befördern. Das geht alles unglaublich fix.

Ein chinesisches Küchenmesser hat aber noch weitere Vorteile: Mit ihm kannst du Knoblauchzehen quetschen, bis sie schön platt sind. Oder Orangen rollen, damit sie in der Saftpresse mehr Saft geben. Oder oder oder…

Nur eines darfst du wirklich nie, nie, nie damit machen: Knochen oder andere harte Sachen hacken, denn das wird dein Chai Dao sofort ruinieren. Für solche Arbeiten gibt es schließlich richtige Hackmesser. Wenn Du das aber vermeidest und dich an unsere Tipps hältst, wirst dir dein Chai Dao ein Leben lang Freude bereiten.

Wer das Kochen als Leidenschaft und Handwerk für sich entdeckt hat, wird früher oder später hochwertige Küchenmesser kaufen. Erfahre jetzt mehr über die kostbaren Küchenhelferlein: